Was für ein Tag! Mit den Satanic Surfers und No Fun At All veröffentlichen gleich zwei schwedische Melodic-Punk Bands am 13. April ihre Comeback-Alben. Für uns Grund genug dies gebührend in einer Doppel-Review zu feiern! Aber lasst uns erstmal einen kurzen Blick zurück in die Vergangenheit werfen, an einem Tag an dem wohl viele von Euch nur so darauf brennen die neuen Songs dieser beiden Legenden auf den Plattenteller zu legen.

Als Mitte der 90er das schwedische Label Burning Heart Records ihre Sampler-Reihe Cheap Shots auf den Markt brachte, löste dies eine Invasion schwedischer Hardcore- und Punkbands aus, die fortan die Szene entscheidend mitprägen sollten.
Bands wie Millencolin, 59 Times The Pain, Refused, Raised Fist oder The Hives brachten frischen Wind in das damals doch noch sehr durch amerikanische Combos geprägte Melodic-Punk-Genre.

Peter Ahlqvist, Gründer von Burning Heart Records, hätte wohl 1993 bei Eröffnung des Labels selbst nicht geglaubt, dass sich ein paar Jahre später eine so goldene Generation daraus entwickeln würde, und eine Vielzahl der Bands heute immer noch bzw. wieder aktiv ist.

Alben wie The Shape of Punk To Come (Refused), Tiny Tunes (Millencolin), Out of Bounds (No Fun At All) oder Hero of Our time (Satanic Surfers) sind für die Ewigkeit, und bis heute fester Bestandteil einer damals neu entstandenen Subkultur.
Nachdem das Label 2010 vorübergehend geschlossen wurde, hat man es übrigens 2014 mit neuem Modell wieder eröffnet.

Dass Satanic Surfers und No Fun At All 25 Jahre später am selben Tag ein neues Album rausbringen, mag Zufall sein aber es ist der Beweis einer einzigartigen Generation.

…and now…SKATE OR DIE !!!

1Satanic Sufers – Back From Hell

Satanic Surfers Cover Back from Hell

Es hätte wohl keinen passenderen Titel für dieses Album geben können. Back From Hell – nach 13 Jahren das erste Studioalbum der fünf Schweden. Der letzte Longplayer stammte mit Taste The Poison aus dem Jahr 2005. Nachdem die Band danach zwischenzeitlich Ihr Auflösung bekanntgab feierte man 2014 auf dem Resurrection Festival zumindest schon mal auf der Bühne ein erstes Comeback.

Die ersten beiden Songs des neuen Albums The Ursurper (erschien auch als 7″ Single mit dem Bonus Track Skate, Don’t Care! – war bereits vor dem Erscheinen ausverkauft!) und Catch My Breath wurden ja bereits vorab veröffentlicht und zeigten schon mal den Weg den dieses Album einschlagen wird. Nachdem die Band ja bei den letzten Veröffentlichungen das Tempo etwas gedrosselt hatte stehen die Schweden nun wieder für den Sound, der sie bekannt gemacht hat. Uptempo-Nummern, teuflische Gitarrensolos, gewaltige Riffs und viele groovige Tempowechsel – alles auf technisch höchsten Niveau. Es gibt wohl kaum eine Band die bei diesem Tempo so sauber mit ihren Instrumenten arbeitet wie Satanic Surfers. Skate-Punk in Perfektion.

Ich persönlich hatte einige Durchläufe gebraucht um mich mit dem neuen Material anzufreunden. Zu gleich bin ich aber auch ein großer Fan von Alben deren Qualität sich erst nach und nach entwickelt. Und genau das tut Back From Hell – zu jeder Zeit auf dem Gaspedal stehend weiß man nie welche Wendung das Lied in der nächsten Sekunde bekommt.

Die zehn neuen Tracks knüpfen nahtlos an alte Zeiten wie Hero Of Our Time (1995), 666 Motor Inn (1997) und Going Nowhere Fast (1999) an. Einen Ausfall sucht man definitiv vergeblich – Lieder wie Ain´t No Ripper, Paying Tribute oder All Gone To Shit sind einfach zu stark. In Self-Medication hört man den mehrstimmigen Background Refrain der so typisch ist für schwedische Melodic-Punk Bands. Das Instrumental Pato Loco leitet dann den Titeltrack Back From Hell ein, mit dem man standesgemäß und furios dieses Album beendet.
Mein Favorit ist das über vierminütig groovende Madhouse in dem die Mannen um Sänger Rodrigo Alfaro all Ihre Qualität unter Beweis stellen.
Trotz einiger Besetzungswechsel in den letzten Jahren bietet Back From Hell den unverkennbaren Satanic Surfers Sound. Ganz besonders Schlagzeuger Stefan Larsson der seit 2014 in der Band ist macht hier einen unfassbar guten Job.
Bleibt nur noch zu sagen, dieses Album macht richtig Laune und man fühlt sich wieder wie in alten Zeiten!
Man darf gespannt sein wie vor allem die neuen Songs live, wenn die Band zu uns auf Tour kommt, ankommen.
Wir freuen uns tierisch !

Hier die Termine :

31.10.2018 DE / Kiel / Die Pumpe
01.11.2018 DE / Berlin / SO36
02.11.2018 DE / Köln / Helios37
03.11.2018 DE / Frankfurt / Das Bett
04.11.2018 DE / Hamburg / Knust

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2No Fun At All – Grit

No Fun At All – Grit

Das No Fun At All nach Ihrer Debütsingle Visions (1993), die sich übrigens 25.000x (!) verkauft hatte, 25 Jahre später wieder im Studio stehen um ein neues Album aufzunehmen, hätte wohl niemand für möglich gehalten. Die Band hatte sich ja 2001 und 2012 zwischenzeitlich schon zweimal aufgelöst. 2002 veröffentlichte die Band mit Master Celebrations noch ein Best of Album auf die es sicher auch einige Tracks der neuen Scheibe geschafft hätten. Der letzte Longplayer der Band liegt mit Low Rider mittlerweile auch zehn Jahre zurück. Umso gespannter durfte man sein wie No Fun At All im Jahr 2018 klingt.

Leider wurde die Spannung mit gleich vier Vorabveröffentlichungen etwas raus genommen, tut aber der Qualität des neuen Materials keinen Abbruch. Schon der erste Track Spirit zeigt dass die fünf Schweden in all den Jahren nichts verlernt haben. Im Gegenteil – No Fun At All kommen 2018 rockiger denn je – setzen aber im Gegenzug auch auf altbekannte Qualitäten wie Ihr einzigartiges Songwriting, Melodien die sofort ins Ohr gehen gepaart mit der charismatischen Stimme von Sänger Ingemar Jansson.

Viele Alben scheitern ja an einem so guten Opener weil danach das Niveau einfach nicht weiter gehalten werden kann – bei Grit wird das sofort mit dem zweiten Song No Fun Intended widerlegt. Schon bei den ersten Songs hört man dass die Position an der Gitarre, nach dem Weggang von Christer Mähl, 2016 neu besetzt wurde. Neben Stefan Bratt (Bass) ist jetzt Fredrik Eriksson neu in der Band. Er gibt den neuen Songs einfach einen nochmal ganz anderen rockigeren Vibe und drückt mit seinen außergewöhnlichen Gitarrenkünsten dem Album seinen eigenen Stempel auf.

Dass das Album von keinem geringeren als Mathias Farm (Millencolin) produziert wurde, ist auch kaum zu überhören. Songs wie Runner’s High, Forth, Suitable Victim oder Simple stehen einfach für den so typischen Sound der Schweden – schnörkellos und sauber vorgetragener Melodic-Punk.

Höhepunkte des Albums sind neben den Opener Spirit, The Humdrum Way, das sehr punkige A Wonderful Affair und der letzte Song You´re In Control.
Diese Band muss man einfach lieben.
Da die neuen Tracks allesamt einen sehr flüssigen Eindruck machen bin ich überzeugt dass die Stücke auch live sehr gut ankommen werden. Die Band könnt Ihr schon ab diesem Monat live erleben.

Hier die Termine :

25. April DE Berlin – SO36
26. April DE Hamburg – Monkeys Music Club
27. April NL Erica – Pitfest 2018
28. April DE Neunkirchen – ANTATTACK FESTIVAL
30. April CH Aarau – KIFF
01. May DE Weinheim – Café Central
02. May DE Schweinfurt – Stattbahnhof Schweinfurt
03. May DE Munich – Backstage München
04. May DE Leipzig – Conne Island
05. May AT Wels – SBÄM Fest25. April DE Berlin – SO36
26. April DE Hamburg – Monkeys Music Club
27. April NL Erica – Pitfest 2018
28. April DE Neunkirchen – ANTATTACK FESTIVAL
30. April CH Aarau – KIFF
01. May DE Weinheim – Café Central
02. May DE Schweinfurt – Stattbahnhof Schweinfurt
03. May DE Munich – Backstage München
04. May DE Leipzig – Conne Island
05. May AT Wels – SBÄM Fest

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