Schmutzki melden sich 2018 mit ihrem neuen Album mit dem sexy Titel Mehr Rotz als Verstand zurück. Zwei Jahre haben sie sich Zeit gelassen für ein monumentales Konzeptalbum über… Ach, nee, lass mal. Der Titel deutet es bereits an. Hier findet man deutschsprachigen Punkrock, den man wohl am Ehesten dem Fun Punk zuordnen kann. Eine Party-Rock-Band, quasi das Punkrock-Äquivalent zu den Schröders. Oh, Moment, die Schröders waren ja das Punkrock-Äquivalent… Ihr merkt, ich schweife ab. Das ist kein Zufall.

Ehrlich gesagt bin ich mit dem Album nicht richtig warm geworden. Liegt vielleicht auch daran, dass ich es irgendwie nicht ernst nehmen kann, wenn erwachsene Punk-Bands über Facebook-Partys singen (Sturmfrei). Geben sie ja eigentlich auch zu, dass das Banane ist, nämlich in Zu jung: Doch wir sind zu jung / zu jung / um alt zu werden / doch wir sind zu alt / zu alt / um jung zu sterben. Das sollen sie mal lieber den Killerpilzen überla… Ah, ne, Moment, die sind ja auch schon über dreißig. Egal, den Berufsjugendlichen nimmt man eben nur Die Ärzte ab, die können das. Ganz schlimm: Mr. Dejot, ein Lied über ein DJ, was für ein tolles Wortspiel. Und wahninnige Textzeilen wie Hey Mr. Dejot/Mach mal bitte deinen Job. Das tut schon beim ersten mal anhören weh und geht leider nie wieder aus dem Kopf raus.

Wer auf klare Ansagen und politischen Punkrock steht, sollte um das Album einen hohen Bogen machen. Fun-Punker und Leute, die auch im fortgeschrittenen Alter mit Dosenbier Leute um einen Euro anschnorren, werden vielleicht ihre Pubertät ausleben lassen können, soweit sie 13 mal ihren Euro erhalten haben und die Dosenbiervorräte nicht zur Neige gegangen sind. Leute, die Kraftklub hören, zu denen immer wieder Vergleiche gezogen werden… denen ist eh nicht mehr zu helfen. Parallelen sehe ich keine, außer das Schmutzki versuchen möglichst hip zu sein.

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Es ist nicht alles Schrott auf dem Album, muss man zugeben. Die beste Bar der Stadt beispielsweise, gleichzeitig auch ein tolles Video:

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Auch musikalisch ist das Album nicht so schlecht. Die Songs gehen gut nach vorne, wobei ich bei dem Albumtitel doch etwas mehr Rotz erwartet hätte, denn das Album ist ziemlich sauber produziert und die Songs sind gut aufgebaut. Ohrwürmer wären reichlich vorhanden, wenn nicht diese Texte wären…

Titelliste
1. Sturmfrei
2. Zu jung
3. Beste Bar Der Stadt
4. Mr. Dejot
5. Kalifornia
6. Mehr Rotz Als Verstand
7. Gut So
8. Alles Kaputt
9. Komaliebe
10. Mein Kind
11. Das bist nicht du
12. Jeder Kater

SCHMUTZKI
SCHMUTZKI (Pressebild)

Tourdaten

22.09.18 D – Karlsruhe – Laut und Leise Festival
12.10.18 D – Leipzig – Conne Island
13.10.18 D – Frankfurt/M – ZOOM
19.10.18 D – Hamburg – Uebel & Gefährlich
20.10.18 D – Berlin – Festsaal Kreuzberg
26.10.18 D – Köln – Luxor
27.10.18 D – Bochum – Rotunde
02.11.18 D – München – Backstage
03.11.18 AT – Wien – Chelsea
09.11.18 CH – Zürich – Exil
10.11.18 D – Stuttgart – Universum SOLD OUT!
01.12.18 AT – Schladming – Ski Opening
22.03.19 D – Stuttgart – LKA Longhorn

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– Playlist: Happy Release Day
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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
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