Short Fuse - Embrace Yourself (2022)
Short Fuse - Embrace Yourself (2022)

Bandnamen zu finden ist schwierig. Häufig bedienen sich Musiker daher eines Kniffs und nehmen einen Songtitel einer anderen Band als Vorlage. Das klappt ganz häufig sehr gut, insbesondere wenn es a) eine ältere Band und b) ein eher unbekannter Song ist. Gleichzeitig begibt sich eine Band damit in ein Dilemma: weckt doch der Song-Bandname automatisch Assoziationen an den Sound eben der namensgebenden Vorlage. Liefert die Band diesen Sound ab, ist es nur eine Kopie; kommt etwas anderes, passt es eben nicht zur geweckten Erwartung.

Short Fuse aus Rom haben sich, nun also eben nach Short Fuse benannt, einem der stil-prägenden Songs von No Warning. Und natürlich erwartet man eben diesen Sound beim ersten Hören der neuen EP Embrace Yourself. Ist aber nicht so. Sucht man Vergleiche, kommen vielmehr die härteren Songs von Comeback Kid in den Sinn (minus Andrew Neufelds markante melodischen Screams). Die Band ist bereits seit 2014 in europäischen Landen unterwegs und damit für die/den ein oder andere*n bestimmt keine Unbekannte.

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Short Fuse nennen das neueste Release zwar Album, aber, ganz ehrlich, sieben Songs in 21 Minuten sind eher noch eine EP. Embrace Yourself ist bereits 2022 erschienen, ist aber wirklich gut, so dass es auch in 2023 noch Erwähnung finden sollte. Mit ihrem neuesten Release haben Short Fuse eine Heimat auf New Age Records gefunden. Dass eine europäische Band den Sprung auf ein US Label findet ist schon eher selten.

Die sieben Songs sind allesamt energiegeladen und heavy und schwanken konstant zwischen Two-Step-geeigneten Doubletime Parts, Breakdowns und Moshparts. Die besten Momente hat Embrace Yourself, wenn Short Fuse ein paar Melodien in den Songs durchblicken lassen. Niemals auch nur annähernd poppig, Clean Vocals sucht man vergebens. Aber die melodischen Teile machen das Release erst richtig interessant. Anspieltipps sind hier klar der Opener Liberation Dance und In Me sowie das abschließende Coming Back.

Die Platte wird durch Still Counting quasi in zwei Teile geteilt. Nicht wirklich Interlude, dafür zu viel Song; nicht wirklich Song, weil eigentlich „nur“ ein knapp 2 Minuten Build-up, bietet der Song ein wenig Luft zum verschnaufen, bevor The Fallen als zumindest am Anfang schnellster Song der Platte alles wegballert.

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Produktionstechnisch gibt es nichts auszusetzen. Der Sound ist dem Material angemessen fett, ohne überproduziert zu wirken.

Eigentlich kann man mit Embrace Yourself nichts verkehrt machen. Natürlich erfinden Short Fuse hier das Rad nicht neu. Aber wenn die 21 Minuten viel zu schnell um sind, startet man die Platte gerne wieder von vorne.

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– Playlist: Happy Release Day

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