Shoschin? Wer zum Geier ist denn Shoshin? Noch nie gehört!

Das waren exakt meine ersten drei Sätze im Kopf, nachdem ich ich dieses Album zur Besprechung angeboten bekam. Zum Glück packen die lieben Agenturen aber immer ein Info-Sheet mit bei, so dass diese Fragen auch direkt beantwortet werden konnten und dieses neu erlangte Wissen möchte ich nun erst einmal mit euch teilen.

Unter dem Namen Shoshin, der übrigens aus dem Zen Buddhismus stammt, haben sich drei aus Manchester stammende Freunde vereint. Diese haben vor ein paar Jahren ihre Heimat hinter sich gelassen und in unserer Hauptstadt eine neue gefunden. So bezeichnen sie sich selbst auch gerne als Brefugees. In Berlin ist es dann auch geschehen, dass Produzent Moses Schneider (u.a. Beatsteks und Turbostaat) auf sie aufmerksam wurde. Auch wenn an dem Zeitpunkt der erste Schritt getan war, reichte dieses alleine aber nicht, denn schließlich braucht man für eine entsprechende Produktion auch bisschen was im Klingelbeutel. So machten sie sich in den Jahren 2016 und 2017 auf, um diesen mit so genannten Guerilla-Shows  zu füllen.

So haben sie immer geschaut in welchen Städten gerade große Rock-, Metal oder HipHop-Shows stattfanden und haben nach dem Ende der Shows in Windeseile ihr Equipment aus dem Bus gezaubert und aufgespielt. Zumindest so lange bis die Polizei dem Spuk ein Ende machte, aber die durchschnittlichen 15 Minuten Spielzeit waren genug, um genügend selbstgebastelte CD´s zu verkaufen, so dass es relativ schnell ins Studio gehen konnte.

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Dort haben sie dann 10 Songs eingespielt, welche nun auch den Weg zu uns gefunden haben. Bleibt jetzt nur noch abzuwarten, ob dieses Review auch ein happy ending haben wird!

Ich wollte allerdings noch etwas mehr über die Band erfahren, über die ich hier schreibe und so bediente ich mich an einer Suchmaschine. Einer der ersten Treffer zur Band trug den Titel „Es ist schwierig, Shoshin einzuordnen“ und dem kann ich nur beipflichten. Ihr Sound ist so facettenhaft, dass sie wirklich nicht in eine Schublade zu stecken sind. Man müsste hier wohl eher die ganze Kommode nennen, in welcher sich Schubladen des Post-Punks, Rocks, Grunges und Raps befinden.

So dringen einem bereits beim ersten Track The Enemy die drei Hauptmerkmal von Shoshin ins Ohr – der Sprechgesang von Sänger Pete, der groovige Basslauf von Joe und der harte, punktgenaue Rhytmus von Sophie. Hier erinnert mich gerade der Bass stark an Flea von den Chili Peppers. Man findet aber noch mehr Ähnlichkeiten zu anderen Bands. So hätte der Track Stress Me Out auch echt klasse zu Chester von Linkin Park gepasst.

Von Track zu Track entdeckt man hier weitere Seiten des Trio´s und man merkt zudem, dass hier keine Anfänger am Songwriting beteiligt waren. Alle Songs sind wirklich gut arrangiert und machen in ihrer Form Sinn. Gerade der Albumabschluss Thanks But No Thanks bleibt noch länger im Ohr hängen und besticht dabei durch seine ruhige Aggressivität.

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Dieses Album ist nicht zuletzt aufgrund des Genre-Mixes eines der kurzweiligsten Alben des Jahres für mich. Jeder Track kommt in seinem eigenen Stil daher, passt sich aber trotzdem an und bildet am Ende ein echt gutes Gesamtwerk. Am meisten hat mich dabei die Intensität des Groove´s beeindruckt, den die drei auf einem sehr hohen Niveau in ihren 10 Liedern raushauen. Ein Album das mehr Pop als Punk ist. Pop allerdings im ursprünglichen Sinne für Populäre Musik stehend, denn diese Band ist defintiv Massentauglich!

SHOSHIN live 2018

02.11.2018 — Köln, Deutschland — Blue Shell
04.11.2018 — Düsseldorf, Deutschland — The Tube
16.11.2018 — Dresden, Deutschland — Groovestation
01.12.2018 — Hannover, Deutschland — Lux
04.12.2018 — Stuttgart, Deutschland — Goldmarks


Band: SHOSHIN
Titel: A Billion Happy Endings
VÖ: 27.07.2018
Label: Dodo Beach Originals / Rough Trade
Tracklist:
01. The Enemy
02. Bowtie
03. Professional Attacks
04. Stress Me Out
05. Manchester’s Alright
06. Bad Information
07. Jagged Manners
08. Rate Me
09. POV
10. Thanks But No Thanks

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– Playlist: Happy Release Day

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