Auf Solitary Man Records kommt das achte Album der Band. Wer die Band kennt, weiß, dass sie nicht für den Geradeaus-Punkrock stehen, sondern schon immer ein bisschen im Sound variierten. So haben sie schon immer HC, Post-, Punk, Rock, was auch immer benutzt. Aber dieses Mal ist kommt hier deutlich mehr Indie-Rock- als Punkrock-Anteil aus den Boxen. So steht es auch im beigelegten Info: „mehr Post- als Pogo“.
Ich habe die Band zweimal live gesehen und als absolut wiedersehenswert, überzeugend abgespeichert. Auch was ich an Songs bis dato kannte, hatte häufig ein Augenzwinkern dabei. Hier ist wenig „Smile“ zu hören. Das sind jetzt Lieder mit tiefgreifenden, sehr nachdenklichen Texten am Start. Sind gut geschriebene Lyrics dabei, aber halt nicht so zum Nebenbei-Hören oder Gute-Laune-Haben.
Passend dazu das Soundgewand, wie gesagt Indie-, Post- oder sogar Pop-lastig. Also wenig „Burn“ zu hören. Erinnert mich manchmal an alte Tocotronic oder mittelalte Donots, sind ja jetzt auch beim Label letzterer.
Lange Rede, kurzer Sinn, hier ist nix für den Nietenpunker drauf. Klar gut gemachte Lieder, aber für Leute, die sich auf die Platte einlassen wollen und keine Angst vor Tief- und Schwergang haben. Hin- und hergerissen, muss ich aber sagen die Platte gefällt mir überwiegend gut. Allerdings mit Punktabzug im Mitnickfaktor. Meine Favoriten ist Oberflächenspannung und Schlechte Laune, Alles Gut. Letzterer sicher weil er recht wütend ist.
Der Sound passt. Das Artwork gefällt mir nicht.
Fazit: Wer flexibel im Sound und offen für Rockmusik mit (im weitesten Sinn) Punkrock-Bezug ist, kann sich hier was zum Zeitvertreib gönnen. Die schnelle Nummer zum Reinkommen ist es nicht.