Wir waren dieses Jahr zum zweiten Mal bei Jera On Air im niederländischen Ysselsteyn, welches wie immer am letzten Juni Wochenende stattfand. Den Tag mit der Pre Party haben wir uns gespart und sind erst Freitagmorgen angereist. Auf das heiße Wetter waren die Veranstalter gut vorbereitet und es gab deutlich mehr Schattenplätze als noch im letzten Jahr. Außerdem wurde der Festival Markt, mit eigenem Tattoo- und Piercing Studio und mit einer Erste-Hilfe-Station namens “Moshpital”, weiter ausgebaut. Die 5 Bühnen werden in drei unterschiedlich große Zelte mit Live Musik, ein DJ Zelt und eine Bühne auf dem Dach der Bar aufgeteilt.
Tag 1 auf dem Jera
Die Anreise war easy, nicht einmal Stau. Schnell geparkt und Zelt aufgebaut. Deswegen leider Drug Church und Another Now verpasst. Auf dem Camping Platz waren auffällig viele Deutsche und viele die versucht haben den Niederländern Flunky Ball beizubringen.
Roam, As It Is, State Champs schauten wir uns von hinten an. Die Bands sorgten für etwas sanftere Töne. Ruhig war es trotzdem nicht, zu so frühen Spielzeiten hatte das Publikum noch viel Energie. Die Pop-Punk Bands wurden ordentlich gefeiert.
Dann kamen Fever 333, welche wirklich eine gute Show mitbrachten. Das Publikum war sehr textsicher und kannte alle Songs, welche sich irgendwo zwischen Hardcore, Rock, Elektro und Rap befinden. Wirklich ein bunter Mix aus allem, dazu gesellschaftskritische Lyrics, wie es sich gehört. Sänger Jason Butler trotzte der Hitze und sprang auf der Bühne rum, wie kein Zweiter. Ab der Mitte des Sets war er nur noch im Publikum zu finden und sprang von den Towern des Zeltes. Beim letzten Song zog er sich dann bis auf die Unterhose aus und wirbelte seinen schwarzen Overall wild herum. Gitarrist Stephen Harrison legte am Ende des letzten Songs seine Gitarre ab und verschwand über einen der Tower.
Bei Harms Way platzte das kleine Zelt aus allen Nähten und man konnte nur noch von außen erahnen, was auf der Bühne vor sich ging. 30 Minuten volle Power gaben der muskelbepackte Frontmann und seine Band. Fokus wurde hier auf das neue Album Posthuman gelegt.
Madball, Terror, Ignite sind die Klassiker, wenn es um Hardcore Musik geht. Alle drei lockten ein großes Publikum vor die Bühnen und spielten souveräne Sets. Wir schauten nur von hinten zu, da man diese Bands schon oft gesehen hat.
Beartooth war eine Band, auf die viele gewartet hatten, vielleicht auch ein heimlicher Headliner. Das Merch war lange vor ihrem Auftritt ausverkauft. Schon ab dem ersten Song gab es Crowd Surfer ohne Ende und jeder im Zelt kannte alle Texte. Die heftige Lichtshow deutete schon darauf hin, was bei Sum 41 noch kommen sollte.
Das große Zelt war nun so gut gefüllt, wie noch nicht zuvor. Sum 41 spielten ein Best-Of Set, welches aber auch ein paar neue Songs vom bald erscheinenden Album Order In Decline beinhaltete. Die Crowd war textsicher und viele hatten noch Energie zum Tanzen und Moshen oder Crowd Surfen. Die Lichtshow war auch nicht zu verachten. Genau richtig um die guten alten Zeiten noch einmal aufleben zu lassen.
Auf dem Weg zum Campingplatz schauten wir noch bei Risk It! vorbei, da das Zelt aber maßlos überfüllt war und man von außen nicht mal mehr erahnen konnte, was drinnen vor sich ging, entschieden wir uns zum Zelt zu gehen.
Tag 2 auf dem Jera
Am Samstag Vormittag bauten wir entspannt unser Zelt ab und packten alles ins Auto, schon da wurde klar, heute sollte es noch heißer werden.
Danach schauten wir uns die holländischen Newcomer Searching For Relief an, die offensichtlich einen Heimbonus und viele Fans mitgebracht hatten. Das kleinste von den drei Zelten war prall gefüllt und die Band unterhielt uns mit einer guten Show. Der Sound ging in Richtung metallischer Hardcore und stellenweise wurde es etwas softer mit Cleangesang. Das Publikum war sehr textsicher und trotz der Temperaturen gab es viel Bewegung vor und auf der Bühne. Nach der Show gab es auch einen großen Ansturm auf den Merch, womit die Band selber gar nicht gerechnet hatte.
Acres, Bleed From Within, Polaris schauten wir uns wieder von etwas weiter hinten an. Alle brachten eine gute Show auf die Bühne, liefen bei uns aber eher im Hintergrund.
Polar spielten im kleinen Zelt und waren dort völlig fehlplatziert, es war brechend voll. Die Band hätte locker eine der beiden Hauptbühnen bespielen können. Die Band hatte großen Spaß und bei jedem Song war ein anderes Bandmitglied am Crowdsurfen. Das Publikum war voll dabei und kannte jeden Song auswendig. So sollte eine Hardcore Show sein!
Comeback Kid lieferten eine solide Show ab, wie eigentlich immer. Die Kanadier hatten die Mainstage trotz der Hitze voll unter Kontrolle, spätestens bei Wake The Dead konnte niemand mehr still stehen.
Aufgrund der Hitze reisten wir dann ab, wir waren völlig fertig. Respekt an alle, die bei den Temperaturen noch moshen konnten. Gerne hätten wir uns noch Not On Tour, Turnstile, Hatebreed und Parkway Drive angeguckt.
Jera On Air ist auf jeden Fall ein Festival mit Herz, auf dem noch die Musik im Vordergrund steht. Wir sind gespannt auf das Line-Up im nächsten Jahr und sind gerne wieder mit dabei. Aber ein Tipp an das Festival, macht das kleine Zelt endlich größer!
Alle Bilder ohne Copyright wurden bereitgestellt vom Jera On Air Festival, alle Bilder mit entsprechendem Copyright von XOXO Photography.
Danke für den Bericht!
Gab es bei den Kleinen Bühnen eine Absperrung vor der Bühne?
Hey Ferdinand, Absperrungen gab es nur bei den beiden großen Bühnen.