Kaum ein Debüt Album wurde so heiß erwartet wie das von den australischen Shooting Stars Speed. Nach ihrer großartigen EP Gang Called Speed aus dem Jahr 2022 und pausenlosem Touren durch die Clubs und über die Festivals der Welt, haben sich Speed als einer der beliebtesten Liveacts der letzten Jahre im Hardcore etabliert. Ich habe Speed im letzten Sommer auf dem Outbreak Fest in Manchester gesehen und bin danach auch auf den Hypetrain aufgesprungen. Super energetisch und authentisch auf der Bühne und mit großem Fokus auf die Tanzbarkeit der Songs gibt es wohl wenige Bands die den Moshpit so anheizen wie die Jungs aus Sydney.
Und so ist es kein Wunder, dass die erste offizielle LP von Speed von vielen Fans herbeigesehnt wurde. Weiter aufgestachelt wurden die Fans zusätzlich durch die vorab veröffentlichten Singles, insbesondere The First Test, in dem nicht nur Gitarre, Schlagzeug und Bass zu höen sind, sondern auch eine eher genreuntypische Flöte. Nachdem die ersten Puristen aus allen Wolken gefallen sind, konnte man doch mehr und mehr Lob für die ungewöhnliche Passage und für den Song an sich vernehmen. Die große Frage war ab da: Was erwartet uns auf Only One Mode? Only One Mode ist letzte Woche erschienen und bringt uns nicht nur den kompromisslosen Hardcore den die Band auf Gang Called Speed präsentiert hat, sondern auch eine Reihe kleinerer Experimente, die den Sound der Band frisch halten. Damit schaffen es Speed eine Brücke zwischen Old School und New School zu schlagen. Das Album ist voll von harten Riffs, groovigen Drums und markanten Shouts. Speed produzieren hier für uns eine Bowlingkugel aus Sound, die oft in sehr einprägsamen Breakdowns enden und sicherlich für jede Menge action auf den Bühnen dieser Welt sorgen werden.
Leider schaffen es Speed für meinen Geschmack nicht vollends, den kompromisslosen Hardcore mit den kleineren Experimenten wie in The First Test oder bei Kill Cap zu verbinden und damit etwas zu erschaffen, dass mehr ist als die Summe seiner Teile. Trotzdem liefern Speed ein leidenschaftliches Album, dass höchsten Ansprüchen genügen kann. Ich würde mir allerdings wünschen, dass das nächste Album etwas länger als die knapp 25 Minuten von Only One Mode ausfällt und das die Band sich traut noch mehr und konsequenter neue Einflüsse einzubinden.
Only One Mode ist seit letzter Woche überall erhältlich und für jeden Fan von Hardcore eine Empfehlung wert, egal ob OG oder Teenager. Noch empfehlenswerter ist nur, Speed live auf der Bühne zu sehen und sich direkt in ihren Bann ziehen zu lassen.