Die 90er Jahre habe so manche Perle des Skate-Punks ausgespuckt und der Alterspunkstarrsinn treibt einem so manches mal zu dem Gedanken, dass man doch mittlerweile eine jede entdeckt haben sollte – ich für meinen Teil muss das nun mal wieder verneinen, denn gerade bläst mir das Münchener Quartett Straightline ihr drittes Album „Vanashing Values“ um die Ohren.

Und dieses feuert mit dem Opener „Generation Lost“ sowas von aus allen Rohren, dass ich mich zusammen reißen muss, meine Inneneinrichtung nicht zu zerlegen.
Doch in den ersten Sekunden des Albums war die Irritation groß, denn der Opener beginnt nicht wie erwartet, sondern erscheint mir in den ersten Momenten als hätte sich Mille von Kreator heimlich ins Studio geschlichen.

Somit macht aber auch der Promotext wieder Sinn, in welchem als Genre Melodic Punk/Thrash Metal zu lesen war – was ich Anfangs für einen Tippfehler hielt!

- NEWSLETTER -

Nun mag man meinen, dass dieses nicht wirklich passt und evtl. auch plastisch rüberkommen könnte, aber weit gefehlt!
Die mehr als metallischen Gitarrenklänge legen sich wunderbar zwischen Blast-Beats und dem doch sehr punkig rüberkommenden Gesang.
Gerade der Genrewechsel in dem Song ist mehr als gelungen und ganz großes Tennis!

Wenn das so weitergeht, kann ich gleich schon mal Sperrmüll anmelden, aber es wird in der Folge auch mal etwas „ruhiger“…nehmt das jetzt nicht so wörtlich, denn ruhiger wird es nicht wirklich, mit der Ausnahme vom Akustikstück „Take your Time“, es wird nur auch mal aufs melodiöse Punkpferd umgesattelt und beim Song „Unfinished Story“ sogar sehr geradlinig runtergespielt.
Und gerade das ist eine Sache, die in den anderen elf Songs des Albums eher nicht vorkommt…Geradlinigkeit.

Somit machen sie ihrem Bandnamen so rein gar keine Ehre, denn hier wird herumexperimentiert und kreativ über viele Genregrenzen hinweg musiziert, dass es nur so scheppert und man die Spielfreude der Jungs fast schon schmecken kann.
Bei dem ganzen Gemische kommt aber kein grau anwirkender Soundbrei heraus, sondern ein wirklich stark produziertes Album, welches ganz klar im Punk verwurzelt ist…!

Straightline heben mit „Vanashing Values“ die Latte für die beste Veröffentlichung des Jahres hoch an und beweisen auch mal wieder, dass sich im Hause Bird Attack Records noch so manche Perle tummelt!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


Band: Straightline
Titel:
Vanishing Values
Label/Vertrieb:
Bird Attack Records / Cargo
Format:
Album (LP/CD)
Release:
10.02.2017
Homepage
Tracklist:
1. Generation Lost
2.
Pleonexia
3. Not Afraid
4. Unfinished Story
5. Set The Course
6. Off We Go!
7. Too Old To Die Young
8. In Holy Wars
9. Fading Away
10. Waiting For The End
11. Take Your Time

12. Machine* (Pink Floyd Cover)


18.02.17 Nürnberg (Releaseparty mit Darko)
24.02.17 CZ-Prag
25.07.17 CZ-Straznice, Headliner Outside Fest
03.03.17 SLO-Ajdovscina
04.03.17 SLO-Ljubljana
25.03.17 GR-Athen
06.06.17 – 14.06.17 – Japan Tour
21.07.17 SBÄM-Fest Österreich
22.07.17 Nürnberg, Konrad Fest

- Werbung -
– Playlist: Happy Release Day
BEWERTUNG
Gesamteindruck
Vorheriger BeitragHARLEY FLANAGAN kommt im Mai auf Europatour
Nächster Beitrag„Happy Being Miserable“ – NEW FOUND GLORY’s erste Single vom neuen Album
Gunnar
I LIVE ON A BIG ROCK - CALLED PUNK-ROCK
straightline-vanishing-values-review-2017Für mich bereits jetzt eine der Entdeckungen des Jahres...Kreator auf einem Cali-Punk-Workshop...wobei ich auch sagen muss, dass ich der metallischen Seite immer sehr offen gegenüber stand und somit hier eine Symbiose zwei meiner favorisierten Genres miterleben darf!

4 Kommentare

  1. Ich würd als Vergleich und grobe Orientierung eher Propagandhi nennen. Aber jep, auf jeden Fall ’ne ziemlich gute Platte! 4,5 / 5 ist nicht verkehrt.

Beitrag kommentieren

Bitte gebe dein Kommentar ein
Bitte gebe dein Name ein