Jeder kennt das sicherlich, ihr hattet in der Jugend einen recht guten Freund, ihr hingt viel zusammen ab, aber wie das dann so ist, verlaufen sich irgendwann die Wege. Man sieht und hört sich immer weniger, bis man dann komplett den Kontakt verliert.
So ging es mir auch mit Strung Out. Nun war ich umso mehr erstaunt, als dieser alte Freund dann auf einmal wieder vor der Tür stand oder in diesem Fall bei mir auf dem Plattenteller lag.
Das zehnte Album liefern Strung Out mit Dead Rebellion ab. Und ich muss ehrlich zugeben, dass ich eine Lücke hier habe, was einige Alben angeht. Aber das ist prinzipiell auch relativ egal.
Ich staunte dann doch ein wenig, als Future Ghost dann anlief, da ich mir die Frage stellte, ob mir einer ein Korn Album in die Hülle gemogelt hatte. Dann wird es allerdings um ein vieles melodiöser, als es die Kalifornier Nu-Metal Pioniere sind.
Und das ist an sich auch der rote Faden des Albums, immer wieder früh Zweitausender Nu- Metal Vibes, die dann sehr melodisch werden, ohne aber den Druck und die Kraft der Songs zu verlieren. Das Meiste im Midtempo. Ab und an auch ein wenig rockiger wie bei Resistance oder bei White Owls, wo das Opening-Riff schon ein wenig nach einem Iron Maiden Riff klingt. Es ist aber alles nicht schlimm, da Strung Out ja von sich selbst behaupten Metal-Punk zu spielen.
Das Album ist mega fett produziert, was ich aber auch nicht anders erwartet habe. Strung Out haben sich auf Dead Rebellion gehäutet und recht neu erfunden. Das Album ist auch gut, da kann man echt nichts dagegen sagen, allerdings muss ich gestehen, dass es meinem „Zweitausender-Ich“ besser gefallen hätte, als mir heutzutage. Was aber eher an persönlichen Entwicklungen auf beiden Seiten liegt.
Fun Fact am Schluss: Ich habe Strung Out das letzte Mal am 11. August 2011 live gesehen. Warum weiß ich das so genau? Ganz einfach, weil ein Kumpel von mir (Grüße gehen raus an De Pascal Vu Wooltz) die Show veranstaltet hatte. Irgendwo in Belgien, in einem Schuppen, mitten in der Pampa. Ein katastrophaler Abend. Wenn ich mich recht erinnere, waren ungefähr 25 zahlende Gäste da, was Pascal auf einem recht hohen Berg von Schulden zurückließ. Aber, ganz großen Respekt an Strung Out, denen das Jacke wie Hose war und einfach nur ablieferten, als würden sie auf einer riesigen Bühne vor einer riesigen Crowd spielen. Und genau deshalb freue ich mich dann auch drauf, die Band dieses Jahr mal wieder live zu sehen und zwar auf dem Riez Open Air und dem Tells Bells Festival. Denke, die neuen Songs werden einen live sicherlich abholen.
Außerdem brauche ich neue Socken. Die hatte ich mir damals bei der Show gekauft und trag sie immer noch. Was entweder von guter Qualität zeugt oder meinem Schmuddel-Faktor 😉