Kann man zu alt werden für Pop-Punk? Wenn ihr mich fragt eigentlich nicht, denn gerade der Pop-Punk der frühen Jahre ist nahezu zeitlos und auch Bands der ersten Mainstream-Welle können heute noch Spaß machen.
Aber was ist mit späteren Veröffentlichungen oder Bands die sich erst nach dem großen Boom gegründet haben? Solche Bands, die nicht das goldene Lookout Records Zeitalter miterleben durften. Der gesunde Menschenverstand würde nun sagen, „warum sollte Pop-Punk, der jetzt veröffentlicht wird nicht ebenso zeitlos sein, wie der vor mindestens zwanzig Jahren?“.
Tja, gute Frage…und eine Frage die ich nun bereits eine ganze Zeit mit mir herumschleppe, denn die letzten Veröffentlichungen dieses Genres haben bei mir selten mehr als sechs oder sieben Durchläufe durchgehalten, bis sie ins Plattenregal gewandert sind und dort nun ihr trauriges Dasein fristen.
Aber da ich doch sehr an diesem Genre hänge, freue ich mich über jede neue Veröffentlichung, denn diese könnte ja der neue Heilsbringer für mich sein und so freute ich mich auch, als Teenage Bottlerocket ihr mittlerweile neuntes Album Sick Sesh! für den 27. August 2021 ankündigten.
Die Vorfreude steigerte sich noch etwas, als ich las, dass das Album wieder etwas härtere Töne anspielen sollte und sich mehr auf ihre Anfänge beziehen sollte.
Davon ist aber auf Sick Sesh! leider nicht viel zu hören, denn für mich reiht es sich nahtlos in ihre letzten Veröffentlichungen ein und ich kann euch in zwei Monaten wahrscheinlich nichts mehr über dieses Album erzählen, da ich es mit den Vorgängern verwechseln würde.
Das klingt nun wahrscheinlich schlechter als es eigentlich gemeint ist, denn Fans der Vorgänger werden hier garantiert auf ihre Kosten kommen, denn schließlich beinhaltet dieses Album alles was auch die Vorgänger ausmachte.
Eine schnell nach vorne gespielte Nummer namens Strung Out On Stress, klassischer ramonesquischer Sound wie bei Semi Truck, das teilweise rockige Theoretical Reality und typische Live-Songs wie Never Sing Along und You´re Never Going Out Of Style.
Mehr aber auch nicht und so muss ich leider dasselbe schreiben, was ich schon zum 2019 erschienene Vorgängeralbum Stay Rad! (Review) schreiben musste, denn es gibt leider keinerlei Weiterentwicklung nach oben, dafür aber noch viel Luft:
Eingefleischte Teenage Bottlerocket-Fans wird dieses Album definitiv zufriedenstellen, aber wer bis dato von dieser Band noch nicht gänzlich überzeugt war, sollte von der Platter besser die Finger lassen.