Terror wird am 28. April ihre neue EP The Walls Will Fall auf Triple B und Pure Noise Records veröffentlichen. Davor ging es für die Band noch einmal mit Born From Pain und Higher Power auf kurze Europa-Tour. Während dieser konnten wir vor der Show im Z-Bau Nürnberg ein Interview mit Terror Gitarrist Martin Stewart über die neue EP, einen Wechsel im Line-Up und viele weitere Dinge führen.
Interview Terror Gitarrist Martin Stewart
Ich denke, dass ihr hier in Europa nicht so zwischen Punks, Skins und Hardcore Kids unterschieden wird.
AFL: Martin, die wichtigste Frage zuerst. Was macht der Rücken von Scott? Wie geht es ihn gesundheitlich?
Martin: Scott geht es gut und er hat keine Probleme. Oder Scott wie geht es dir? (Scott sitzt auf einer Couch im Hintergrund)
Scott: Furchtbar! (jeder lacht). Nein ernsthaft – mir geht es gut.
AFL : TERROR wird in diesem Jahr 15 Jahre. Hättest du zu Beginn geglaubt, dass es die Band solange geben würde? Seit wann genau bist du in der Band?
Martin: Oh was, schon 15 Jahre? Ich weiß gerade gerade gar nicht genau. Ich hätte jetzt gesagt 13 Jahre oder so. Meine erste Show mit TERROR war auf dem New England Metal Fest. Das müsste 2005 oder 2006 gewesen sein.
Scott aus dem Hintergrund: Das war 2005!
Martin: Ok, 2005. Ich bin also nun bereits seit 11-12 Jahren dabei.
AFL: Ihr spielt in eurem jetzigen Line-Up schon eine längere Zeit zusammen. Vielleicht sogar die längste TERROR Besetzung überhaupt. Wieso passt es bei euch so gut und denkst du, wenn jetzt einer von euch irgendwann sagen würde „ich gehe“, dass TERROR ans Aufhören denken würde?
Martin: Yeah. Lustige Sache ist, dass wir gerade eine kleine Line-Up Veränderung hatten. Ich weiß was heute eigentlich der Standard-Prozess bei einer solchen Sache ist. Da gibt es von den Bands riesige Romane in Facebook über dies und das und weshalb es einen Wechsel gab. Wir hatten jetzt nicht das Bedürfnis diesen Weg zu gehen, weil es nichts Außergewöhnliches gab. Es ist nur so dass unser ehemaliger Bassist David Wood nun ein normales Leben lebt. Er ist verheiratet, hat ein Haus und versucht ein normaler Kerl zu sein, der nicht ständig unterwegs ist. Die Tour ist das Debüt von Chris Linkovich, der jetzt bei TERROR am Bass ist. Chris ist auch als Sänger von CRUEL HAND bekannt.
HC History mit Martin Stewart (Terror) – Wie alles begeann #11
AFL: Eure neue EP “THE WALLS WILL FALL” wird am 28. April erscheinen.
Martin: Ja, genau die EP kommt Ende April.
AFL: Was genau verbirgt sich hinter dem Titel? Eine Anlehnung an YOUTH OF TODAY’s Break Down The Walls?
Martin: Oh, haha, das ist eine Frage, die ich nicht wirklich beantworten kann. Ich würde schätzen…
Scott von der Chouch schreit: NEIN!!!!
Martin: Ok Scott geb uns eine kurze Antwort.
Scott: Die kurze Antwort zu der Frage ist, dass ich nach meiner Operation CNN geschaut habe. Ich würde mich jetzt nicht als eine hochpolitische Person beschreiben, aber als ich damals Donald Trump gehört habe wie er sagte, dass er eine Mauer bauen werde und dem jeder zugejubelte, hat mich das sehr traurig über die Welt in der wir leben gemacht. So kam letztendlich der Titel zustande.
Martin: Weißt du was witzig ist? Das ist mir selbst erst vor kurzem aufgefallen. Jeder einzelne Titel einer TERROR Veröffentlichung trägt das Wort „the“ in sich und enthält insgesamt vier Worte. Keepers Of THE Faith, Alway THE Hard Way, One with THE Underdogs und so weiter. Das war zu Beginn sicher nicht geplant, aber mittlerweile ist das schon so ein Schema, das über die Jahre immer weiter beibehalten wurde. Wir werden damit auch weitermachen.
AFL: Auf der neuen EP covert ihr auch Step To You von MADBALL. Warum habt ihr euch für diesen Song entschieden?
Martin: Das war nicht meine, sondern Scott’s Entscheidung. Ich denke einfach, dass der Song richtig geil ist und MADBALL ihn selbst nicht mehr spielt. Wenn man ein Cover macht, möchtest du ein wenig etwas anderes daraus machen, dass trotzdem Sinn macht. MADBALL ist einer der größten Bands überhaupt und Step To You ist doch ein älterer Song, den nicht mehr alle kennen. So kommt man vielleicht wieder auf den früheren Sachen von MADBALL zurück.
AFL: In euren Live-Sets gibt es fast nie ein Cover.
Martin: Das einzige Mal als ich mit TERROR ein Coversong gespielt habe, war während der Warped Tour. Da gab es einen Tag, an dem jede Band ein Cover spielte. Wir haben damals Fight For Your Right To Party von den BEASTIE BOYS gecovert. Bevor ich zur Band hinzugekommen bin wurden gelegentlich auch andere Songs wie beispielsweise DAG NASTY gecovert. Wir ziehen lieber vor eigene Songs zu spielen.
AFL: Welchen Song spielst du denn am liebsten live?
Martin: Das ändert sich ständig. Das kommt immer darauf an, welche Songs wir gerade live spielen und wie die Setlist aussieht. Gerade würde ich sagen STICK TIGHT von Keepers Of The Faith. Der Song macht einfach Spaß zu spielen und es ist meiner Meinung nach auch ein großartiger Song, der viel Energie entfacht und auch das Publikum ordentlich abgeht. Der Song ist auch nicht zu kompliziert zu spielen und ich kann die Energie auf der Bühne so auch richtig genießen, ohne mich zu arg zu konzentrieren.
AFL: THE WALL WILL FALLS wird auf Pure Noise und Triple B Records erscheinen. Weshalb habt ihr euch für zwei Labels entschieden?
Martin: Triple B bringt die EP auf Vinyl heraus. Tripe B ist ein DIY Label von einem Freund von uns. Wir finden einfach sehr stark, was Sam macht. Er bringt sehr coole angesagte Bands aus unserer Heimat heraus, was großartig ist. Er unterstützt all die jüngeren Bands und wir dachten einfach, dass es cool ist auf Triple B die Vinyls zu veröffentlichen. Den ganzen Rest macht Pure Noise.
AFL: Wer hat denn eure neue EP produziert? Wo wurde sie aufgenommen? Kannst du uns kurz etas über den Aufnahmeprozess sagen?
Martin: Nick Jett und unserer anderer Gitarrist, Jordan, sind die Masterminds hinter 99 Prozent von unseren Songs. Die Texte kommen alle von Scott. Der Prozess ist nun schon seit längeren der gleiche. Es gab eine Zeit, da war Nick komplett für unsere Songs verantwortlich und hat die ganze Musik geschrieben. Seit Jordan zu uns hinzugekommen ist, trägt er auch viel bei. Ich halte mir da raus, weil ich da nichts durcheinanderbringen möchte und mich nicht mit der Arbeit messen möchte. Durch die moderne Technik heutzutage ist es für die beiden viel einfacher Songs zu schreiben. Sie könnten jetzt hier gerade im Backstage sitzen und einen neuen Song am Laptop schreiben. Man braucht nicht mehr in ein Studio zugehen oder gemeinsam live zu jammen, um einen Song zu schreiben. Beide kommen mit ihren beiden eigenen Ideen und die werden dann zusammen gemischt. Am Ende gibt es eine längere Liste von Songs, bei der dann letztendlich entschieden wird, was tatsächlich genommen wird. Nick ist auch für die Produktion und Aufnahme er Songs verantwortlich. Wir machen innerhalb der Band alles selbst, was denke ich super ist.
AFL: Ihr spielt ja auch auf dem Black’n’Blue Bowl in New York. Da ist die Vorfreude mit Sicherheit riesig oder? Gibt es neben MADBALL New York Hardcore Bands, die TERROR ganz besonders geprägt haben?
Martin: Ja klar. Die Kerle, die das organisieren sind gute Freunde von uns. Ich bin ehrlichgesagt kein großer Fan von New York. Wahrscheinlich weil ich in Los Angeles geboren wurde und aufgewachsen bin und ich die Verrücktheit von NYC nicht ganz klar komme. Aber auf die Show freue ich mich riesig! Ich freue mich ganz besonders darauf, dass REST IN PIECES spielt. Da wird es sicher abgehen.
AFL: Nach der jetzigen Tour kommt ihr im Sommer noch einmal gemeinsam mit WISDOM IN CHAINS auf sehr umfangreiche Europatour, bei der wieder einige Festivals auf dem Programm stehen. Unter anderem das neugegründete MISSION READY FESTIVAL hier ganz in der Nähe, bei der einige weitere großartige Bands auftreten werden. Gibt es eine Band auf die ihr euch dort ganz besonders freut? Und neben den ganzen Vorzügen einer Clubshow, was genau ist für dich an einem Open-Air das besonders?
Martin: Ja – ich freue mich wahnsinnig auf das With Full Force Festival. Es ist einer der ersten Festivals, dass ich selbst gespielt und gleichzeitig auf sehr genossen habe. Aber das ist nicht das einzige, worauf ich mich riesig freue. Wir spielen zum zweiten Mal auch das Resurrection Fest, dass schon bei letzten Mal richtig gut war. Das Line-Up ist in diesem Jahr auch wirklich überragend.
Man kann Festivals und Clubshows nicht wirklich vergleichen. Ich spiele auch beides wirklich sehr gerne. Sowohl eine Clubshow als auch ein Open-Air hat jeweils sein ganz eigenes Flair.
AFL: Was ist denn deiner Meinung nach der Unterschied zwischen der europäischen und der Hardcore Szene in den Staaten?
Martin: In den vergangenen Jahren hat sich viel geändert. Ich denke, dass ihr hier in Europa nicht so zwischen Punks, Skins, Hardcore Kids und normalen Konzertgängern unterschieden wird. Auf einer Show in Europa sieht du beispielsweise einen Punk mit Iro gleich neben einen Skinhead. Der Zusammenhalt existiert hier in Europa einfach mehr als in den Staaten. Egal ob man jetzt Punk, Oi! oder Hardcore hört. Ich sage jetzt nicht, dass es das in den USA gar nicht gibt, aber in Europa ist es einfach offensichtlicher. 7
Was ich hier in Europa auch sehr schätze, ist was das ganze aufgezogen wird. Es ist wie eine kleine Verbindung. Das gibt es bei den Veranstaltungsorten bei uns nicht. Ich liebe es einfach zu sehen wie viel Herzblut und Leidenschaft die Leute aufbringen eine Show zu organisieren und nicht das Hauptziel verfolgen, leichtes Geld zu erzielen. Die Veranstalter wissen was Hardcore und Punk ausmacht und sie kümmern sich unglaublich liebevoll um die Band. Man bekommt gutes Essen, Schlafplätze und eine warme Dusche. Das sieht man im Gegensatz in unserer Heimat in Europa eigentlich überall. Man fühlt sich als Band einfach mehr willkommen.
AFL: Du hast Veränderungen angesprochen. Was hat sich denn über die Jahre verändert?
Martin: Mit Veränderungen meine ich einfach, dass in beobachten konnten wie in den vergangenen Jahren die Popularität von manchen Dingen steigt bzw. fällt. Man sieht Trends eben kommen und gehen. Also nichts Negatives oder besonders Wichtiges. Über alles hält sich der gleiche Spirit.
AFL: Martin, danke dir für das Interview. Die letzten Worte gehen raus an dich!
Martin: Ja, wie schon angesprochen kommt Ende April unsere neue EP heraus. Wir haben dafür die Website thewallswillfall.com erstellt. Man kann dort unsere neue EP The Walls Will Fall vorbestellen und auch die ersten Songs anhören. Wir freuen uns dann schon darauf im Sommer mit WISOM IN CHAINS zurückzukommen. Man sieht sich!
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