Terror legen mit Total Retaliation, drei Jahre nach ihrem letzten Album, The 25th Hour, ihr nunmehr achtes Studioalbum vor. Eine Vorstellung braucht es für das Hardcore-Schwergewicht aus Los Angeles schon länger nicht mehr; wer Hardcore-Musik hört und Terror auch 2018 noch kein Begriff ist, muss sich definitiv hinterfragen, ob man vielleicht in der falschen Subkultur unterwegs ist. So ist Terror quasi durchgängig auf Tour und reist vor ausverkauften Crowds die Clubs dieser Welt durch ihre schweißtreibenden, energiegeladenen Shows ab.
Nachdem die EP The Walls Will Fall aus dem vergangenen Jahr noch mit Bassist David Wood (Down To Nothing) eingespielt wurde, der die Band dann unmittelbar vor Veröffentlichung verließ, ist Total Retaliation das erste Release mit neuem Basser Chris Linkovich (Cruel Hand). Doch das bleibt nicht die einzige Neuerung. So wird Terror auch erstmalig im Baden-Württembergischen Donzdorf ansässigen Label Nuclear Blast ein Album veröffentlichen.
Auch wenn sich Terror auch auf ihrem neuem Werk absolut treu bleiben (mit Ausnahme des Hip-Hop-Interlude Post Armageddon!), unterscheidet sich Total Retaliation soundtechnisch in einigen Punkten von seinem Vorgänger. Während auf The 25th Hour die Songs größtenteils regelrecht heruntergeknüppelt wurden und sich Terror mehr auf ihre Anfangswerke besonnten, geht die neue Platte eher in Richtung ihres wohl möglich bekanntesten Albums Keepers Of The Faith.
Die Songs bewegen sich also nicht allesamt im vorderen Tempobereich, sondern kommen auch einmal im Midtempo daher (z.B. One More Enemy oder Spirit of Sacrifice). Auch wenn der Sound, wie man es von Terror erwartet, stets hart ist, sind die Songs trotzdem recht melodisch und groovig und gehen so schnell ins Ohr. Auch wenn erneut kaum ein Song an der 3-Minute-Marke kratzt, weisen die Tracks etwas mehr Längen auf, so dass die Spielzeit von Total Retaliation knapp 10 Minuten länger ist als bei dem sehr direkten The 25th Hour.
Sänger Scott Vogel brüllt sich, passend zum Sound, sprichwörtlich dabei einmal mehr die Seele aus dem Leib und schraubt den Rage-Faktor deutlich nach oben. Auf Terror ist also auch 16 Jahre nach Bandgründung weiter Verlass! Und für mich, eine klare Steigerung zu ihrem letzten Album. Wer darauf gehofft hatte, dass die Band nach so lange Schaffenszeit doch einmal andere Wege einschlägt und in ihrem Sound experimentiert, dem sei gesagt, dass dies nicht so ist: Terror ist immer noch ein harter Schlag in die Magengrube und machen das was sie am besten können: HARDCORE!
Ende des Jahres habt ihr dann auch die Möglichkeit, euch live von dem neuen Material zu überzeugen. Dann kommen Terror gemeinsam mit Backtrack, Deez Nuts und Risk It! auf große Europa-Tour (die Termine). Ich jedenfalls bin mir 100-prozentig sicher, dass die Songs auch on stage ordentlich zünden.
Highlights: Get Off My Back, Spirit of Sacrifice, Behind The Bars
Terror – Total Retaliation (2018)
1. This World Never Wanted Me
2. Mental Demolition
3. Get Off My Back
4. One More Enemy
5. Break The Lock
6. In Spite Of These Times
7. Total Retaliation
8. Post Armageddon Interlude
9. Spirit of Sacrifice
10. I Don’t Know You
11. Behind The Bars
12. Suffer The Edge Of The Lies
13. Resistant To The Changes
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