Nachdem The Casualties in den Vorjahren eigentlich immer ein bis zwei Europa-Tourneen spielten, waren die Shows der Band in der vergangenen Zeit doch eher sehr rar. Am Freitag, den 11. Januar 2019, war der Startschuss im Kesselhaus in Wiesbaden, an dem sich dies wieder ändern sollte. Dort spielten The Casualties ihre erste Show einer wirklich elendslangen Europa-Tour, die sich über ganze zwei Monate zieht: Ochsentour! Und ganz nebenbei wurden die Jungs noch vor Tourstart auch für die bereits ersten Festival-Auftritte im Juli bestätigt.
Nun aber zu Show! Den Abend eröffneten Swallow’s Rose aus Niederbayern an der tschechischen Grenze bei einem sich immer mehr füllenden Kesselhaus. Die Jungs veröffentlichten erst vor kurzem ihr Debütalbum Live, Love, Hate & Hope über SBÄM Records, das quasi in voller Länge gespielt wurde. Musikalisch und auch vom Gesang erinnerte mich die Band so ein wenig an Anti-Flag. Nachdem bereits zuvor zwei Cover (R.A.M.O.N.E.S. und Blitzkrieg Bop) zum Besten gegeben wurden, beschlossen Swallo’s Rose ihr Set mit dem Cock Sparrer Klassiker Riot Squad. Guter Auftakt!
The Casualties, die ihre erste umfangreiche Europa-Tournee mit neuem Sänger Dave starteten, präsentierten sich anschließend auch nach über 25-jährigem Bandbestehen in voller Spielfreude. Ich muss zugeben, dass ich nach Jorges Ausstieg sehr kritisch war, ob The Casualties auch ohne ihn noch als Band funktionieren, auch wenn Jake (Gitarrist), Meggers (Drums) und Rick (Bass) eigentlich stets für das Schreiben der Songs zuständig waren – doch Jorges stimme war einfach so einzigartig, die schwer zu ersetzten war.
Nachdem ihr neues Album Written In Blood, das Ende 2018 erschienen ist, aber schon richtig gut herunterging, überzeugten The Casualties auch live mit Dave auf ganzer Linie! Der Sänger, der auch bei Krum Bums und Starving Wolves aktiv ist, ist ein überragender Ersatz und auf der Bühne unschlagbar. Ein richtiger Energieball, der auch stimmlich sehr gut zum Sound passt.
The Casualties spielten in knapp 60 Minuten Songs aus ihren bisher veröffentlichten Alben. Alte Klassiker aus For The Punx, Tracks aus On The Frontline und natürlich auch einige Hits von der neuen Platte Written In Blood. Eine wirklich sehr abwechslungsreiche Setlist, die keine Wünsche offen ließ.
Einziges Manko des Abends war, dass ab der zweiten Hälfte die Bühne von ein paar Kiddies gebunkert wurde, die so die geile Stimmung der ersten Hälfte etwas zunichte machten. Falls einer von den angesprochenen das lesen sollte: Man geht auf die Bühne, brüllt in das Mikrofon und springt wieder in den Pit. Wenn ihr es euch gemütlich machen wollt, lungert am Bahnhof oder sonst wo.
Alles in allem trotzdem ein super Abend, so dass wir uns gleich nach der Show einig waren, The Casualties während der Written In Blood Tour nochmal zu besuchen. Up the Punks!
THE CASUALTIES – Written In Blood – Tour
Jan 11 – Wiesbaden, Germany – Schlachthof
Jan 12 – Bregenz, Austria – Between
Jan 13 – Zurich, Switzerland – Dynamo
Jan 17 – Bellinzona, Switzerland – Peter Pan Club
Feb 9 – Cologne, Germany – Helios 37
Feb 10 – Hamburg, Germany – Monkeys Music Club
Feb 12 – Hannover, Germany – Bei Chez Heinz
Feb 16 – Dresden, Germany – Club Puschkin
Feb 18 – Berlin, Germany – S036
Fand den Abend mega. Grosser Spaß für kleines Geld. Und ja du hast recht. Die jungen halbnackten und unästhetisch anzuschauenden Leute auf der Bühne brauchte keiner. 😎