Die beiden Nürnberger Bands The Forgotten Youth und Restless Head haben sich zusammengetan und ein Split-Album veröffentlicht. Das Teil trägt den Namen Forgotten Head, der sich unschwer erkennbar aus Teilen der beiden Bandnamen zusammensetzt. Das Ganze ist komplett DIY produziert.
Wer eine der auf 300 Stück limitierten Vinyl-Version kauft, tut auch noch was Gutes damit, da jeweils ein Euro pro Scheibe als Spende an eine gemeinnützige Hilfsorganisation geht. Digital könnt ihr euch die Songs auf den Bandcamp-Seiten der Bands anhören.
Beide Bands kennen sich schon länger, den sie stammen beide aus dem Dunstkreis des Nürnberger Kulturvereins. Der Vinyl-Version liegt auch ein Beiblatt mit Texten bei. Das gelungene Artwork des Albums ziert der Friedens- und Umweltaktivist Benny Zable. Die Rahmenbedingungen sind also schonmal hervorragend.
Als erstes dreht sich auf meinem Plattenspieler die Seite mit den neun Songs der 2012 gegründeten Band The Forgotten Youth. The Forgotten Youth machen wie sie selbst sagen einfachen, radikalen und politischen Hardcore-/Streetpunk. Das ist soweit richtig, was sie vergessen haben zu erwähnen, dass die Songs auch noch gut und unterhaltsam sind. Das ist Punk der 80iger mit den Möglichkeiten von heute. Die Attitüde ist gleich- dagegen und voll drauf. Aber es klingt ein wenig besser als vieles aus den 80igern. Die Sozialkritischen Texte werden mit der nötigen Aggressivität vorgetragen, hier wird nicht diskutiert, hier wird agiert.
„Weicht keinen Schritt, vertraut auf euch, haltet aus, macht den Mund auf ballt die Faust, und schreit die Wut heraus“
The Forgotten Youth bringen das Gefühl von früher zurück, als Punks noch in der FuZo lungerten und vom gemeinen Volk argwöhnisch beäugt wurde. Songs wie Class War, All Governments Lie oder Recht und Gesetz zeigen die Missstände die immer noch unserer Welt beherrschen auf. The Forgotten Youth treten dem energisch und wütend mit erhobener Faust entgegen. Zum Abschluss gibt es dann auch noch mit Never Give Up eine durchhalte Parole.
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Weiter geht es mit Restless Head, für die es keine passende Schublade gibt. Klar hier geht es um Punk und zwar mit crustigen Einflüssen, aber in eine Schublade passen sie trotzdem nicht.
Restless Head Schrammeln sich in jedem Song die Hände blutig und das Ganze wirkt manchmal chaotisch, hat aber durchaus System und vor allem Charm. Mit treibenden Beats und ordentlich Distorsion in der Gitarre, geben die Nürnberger ordentlich Gas. Die Stimme von Sängerin Katja erinnert stellenweise stark an Anette Humpe, was mir äußerst gut gefällt. Ich würde mir davon noch mehr wünschen.
„you cant break our movement neither our resistance“
Wie schon erwähnt, sie passen in keine Schublade und das wollen sie auch gar nicht. Die Nürnberger werden mit ihrem Stil polarisieren, die einen werden es sehr gut finden, die anderen weniger gut, viel Platz dazwischen gibt es glaube ich nicht. Restless Head machen ihr Ding und das mit Leidenschaft und einer anständigen Portion Wut im Bauch, das spürt man, nicht nur in der Musik. Das spiegelt sich auch in den sozialkritischen Texten wider. Western World Depression, Alltag und Street War sind zum Beispiel drei der Themen denen sich das Nürnberger Quartett widmet.
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