Aus Litauen, Griechenland und Dänemark waren Menschen nach Berlin gereist, um The Interrupters live zu sehen. Zumindest stellte sich das heraus, als Gitarrist Kevin während der Show fragte, wer die längste Distanz zum Konzert nach Berlin zurück gelegt hatte. Allein diese Tatsache zeigt schon, was die Interrupters seit einigen Jahren für einen Status haben. Ihre seltenen Headliner-Shows in Deutschland sind nahezu immer ausverkauft und die Band reitet weiter auf der Erfolgswelle. Ich kann auf jeden Fall schon sagen, dass sich die Anreise zu dieser Band eigentlich immer lohnt. Gerade zu dieser Show nach Berlin!
Los ging’s vorher mit The Meffs, die aktuell ebenfalls einen kleinen Hype haben und zeigen, warum sie völlig zurecht bei Fat Wreck unter Vertrag stehen. Das englische Duo aus Schlagzeug und Gitarre (und Gesang natürlich) hat eine exzellente Support-Show gespielt und eine wahnsinnige Energie ins stickend heiße Huxley’s mitgebracht. Von der ersten bis zur letzten Sekunde war hier höchste Unterhaltung angesagt wobei es auch schon erste Pogos und eine Wall of Death zu bestaunen gab. Von dieser Band wird man mit Sicherheit noch sehr viel hören.
Als dann The Interrupters auf die Bühne kamen, gab es kein Halten mehr. Nach einem kurzen musikalischen Intro der drei Bivona-Brüder kam Aimee auf die Bühne und zählte „1, 2, 3, 4“ ein – also mit Give You Everything einen der größten Hits der Bandgeschichte. Cooler kannst du eigentlich nicht in ein Konzert starten. Die Hütte war sofort am brennen und das restlos ausverkaufte Huxley’s drehte komplett durch. Weiter ging’s mit Title Holder, A Friend Like Me, Anything Was Better und dem live unschlagbaren On a Turntable.
Es ist jedes Mal unheimlich beeindruckend zu sehen, wie professionell diese Band auf der Bühne ist. Zu keiner Sekunde gibt es eine Verschnaufpause und die Lieder werden stets mit starken Drumintros oder Gitarrensounds übergeleitet. Neben dem sensationellen In the Mirror gab es dann mit Broken World und Alien gleich zwei Überraschungssongs, die so eigentlich nicht auf der Setlist standen. Beide Lieder durften sich von den eingangs erwähnten Fans aus Litauen und Griechenland gewünscht werden, da sie über den ganzen Kontinent nach Berlin gekommen waren.
Die geilste Stimmung wurde dann aber beim wohl besten Song der Band rausgeholt: Raised by Wolves. Die ganze Halle war bei gefühlt 50 Grad am springen und schrie den Mega-Song der Interrupters Wort für Wort mit – was für eine Gänsehaut. Hinten raus wurden dann noch alle verbleibenden Hits abgefeuert und sich mit Take Back the Power und She’s Kerosene verabschiedet. Keine Zugabe, kein Klimbim, einfach nur Ska-Punk in einer herrlichen Show.
Kein Wunder dass die Konzerte der Band fast immer sofort ausverkauft sind. Die Interrupters wissen einfach, wie sie ein klasse Konzert spielen und jede Halle zum Durchdrehen bringen. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Tour!