Wenn man über Folk-Punk redet, werden immer dieselben Namen genannt: Dropkick Murphys, Flogging Molly und natürlich The Real McKenzies. Drei Jahre nach Two Devils Will Talk veröffentlicht die Band nun ihr elftes Studioalbum. Die Kanadier zeigen auf diesem Album ein weiteres Mal, warum mit ihnen zu rechnen ist.

Es ist natürlich schon war, Folk-Punk kann auch extrem langweilig sein. Ich glaube es war Lemmy, der mal gesagt hat, dass er Dudelsäcke für das schlimmste Instrument der Welt halte, weil sie immer gleich klängen. Und ja, eine gewisse Eintönigkeit kann man dem Genre sicherlich vorwerfen und das betrifft natürlich auch die wahren McKenzies. Zudem scheint die Stimme von dem einzigen Originalmitglied Paul McKenzie etwas gelitten zu haben. Ich hatte sie jedenfalls auf früheren Veröffentlichungen etwas ausdrucksstärker in Erinnerung. Auch die Produktion könnte etwas fetter sein. Aber keine Sorge: alle Songs des Albums sind letztlich absolut mitreißend, tanzbar und natürlich auch mitsingbar.

Die Lieder, ja genau, 12 Stück an der Zahl, dabei ein instrumentales Intro und ein instrumentales Outro. Dazwischen geht der Punk ab und die Schotten tanzen. Oder so… Die Sauflieder auf dem Album Beer And Loathing und Nary Do Gooder sind wunderschöne Schunkelhits. Cock Up Your Beaver basiert auf einem Gedicht von Robert Burns und ist sehr stimmungsvoll gestaltet, eher ein ruhiger Ton auf einem eher schnellen Album. Whose Child Is This ist von Alan Glen und stammt von der eher obskuren Celtic-Folk-Band-Band Uisce Beatha, die ebenfalls aus Kanada stammen. 36 Barrels schlägt dann die Brücke zum Hardrock. Rausschmeißer The Cremation of Sam McGee setzt mit seinem 80er Rock dann einen schönen Endpunkt. Im Übrigen auch die Vertonung eines Gedichtes, diesmal von Robert W. Service.

- NEWSLETTER -

Gaststars sind auch vertreten: Kurt Robertson und Randy Steffes von SNFU sowie Mario Nieva spielen Gitarre, weibliche Background Vocals gibts von Liz Mantle.

Im Grunde genommen ein solides Album, das keinen Folk-Punk-Anhänger kalt lassen dürfte. Die große Livesause, bei der die Songs ziemlich gut kommen dürften, insbesondere Nary Do Gooder mit der Textzeile: „This is your weekend, but this is my life.“ wird erstmal noch ausfallen müssen. Aber sie kommt hoffentlich!

Titelliste

  1. A Widow’s Match
  2. Overtoun Bridge
  3. Big Foot Steps
  4. Beer And Loathing
  5. Cock Up Your Beaver
  6. Nary Do Gooder
  7. Death Of The Winnipeg Scene
  8. 36 Barrels
  9. Whose Child Is This
  10. The Ballad Of Cpl. Hornburg
  11. The Cremation Of Sam Mcgee
  12. A Seafarer’s Return
- Werbung -
– Playlist: Happy Release Day
BEWERTUNG
Bewertung
Vorheriger BeitragCOR hauen neues Video „Was man von hieraus sehen kann“ raus
Nächster BeitragBoombastic Summer Sampler von Redfield Records
Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
the-real-mckenzies-beer-and-loathing-review-2020 Solides Album für Folk-Punk-Freunde!

Beitrag kommentieren

Bitte gebe dein Kommentar ein
Bitte gebe dein Name ein