Langsam muss man ja schon an die Jahres-Top-5 denken. Die ersten beiden Plätze stehen ja mit Pascow – Jade und Egotronic – Ihr seid doch auch nicht besser schon fest. Nun gesellt sich Tiger Armys neuester Output dazu… Oder sollte ich besser Opus sagen? Jedenfalls kam das Album quasi aus dem nichts. Ich kannte die Band von ihren Outputs über Hellcat Ende der 1990er / Anfang 2000er und dachte, ja ok, bewirbste dich mal um ein Review.
Mit einem solchen Geniestreich hatte ich nicht gerechnet. Denn ernsthaft, wie viele gute Konzeptalben fallen einem im Punkbereich ein? Wer über Eine kleine Horrorshow, Abalonia und American Idiot hinauskommt, ist schon verdammt gut. Jedenfalls haben Tiger Army für Retrofuture ein sehr interessantes Konzept aufgegriffen: sie spielen Zukunftsmusik und zwar nicht so, wie man sie sich heute vorstellt, sondern so, wie man sie sich in den 1960ern erdacht hat. Sowohl visuell als auch musikalisch werden also Zukunftsvisionen der 1960er dargestellt. Basis ist Surfrock und Rockabilly. Auch die Texte behandeln zum Teil Zukunftsvisionen.
Um es direkt zu sagen: auf der Platte gibt es keinen einzigen Ausfall. Sei es Rockabilly an der Grenze zum Psychobilly bei Last Ride, das hübsche spanische Mi Amor La Luna oder der schon fast an Morrissey erinnernde Megahit Valentina. Musikalisch wird vieles aus den 1960ern aufgegriffen: DooWop, Surf-Instrumentals, Rockabilly, Protopunk… Und das alles verbreitet gute Laune und ist tanzbar. Das Album ist quasi perfekt. Und davor verneige ich mich.
Digital ist das Album bereits erschienen, physisch kommt es dann am 04. Oktober 2019.
Tracklist
01. Prelude Tercio De Muerte
02. Beyond The Veil
03. Last Ride
04. Valentina
05. The Past Will Always Be So
06. Devil That You Don t Know
07. Death Card
08. Sundown
09. Eyes Of The Night
10. Mi Amor La Luna
11. Black Neon
12. Night Flower
13. Shadowlight
Tiger Army – Live 2019
15.11.2019: Hannover – Indiego Glocksee
16.11.2019: Leipzig Conne Island
17.11.2019: Hamburg – Fabrik
19.11.2019: München – Strom
20.11.2019: Wien – Arena
22.11.2019: Berlin – Lido
23.11.2019: Bochum – Matrix