Eine seltsame Zeit, ein Album von so einem krass genialen Livemusiker wie Tim Vantol zu rezensieren. Bereits zwei Mal habe ich ihn live gesehen und jedes Mal war es so, als wäre er für die Bühne geboren. Und jetzt: Lockdown, zur Untätigkeit verdammt… Naja, nicht so ganz. Mindestens zwei Quarantäne-Gigs haben stattgefunden. Mindestens zwei, weil ich zumindest an zwei teilgenommen habe. Vielleicht kommen mir deshalb die 10 Songs von Better Days, seinem mittlerweile vierten Album, so verdammt bekannt vor.
Man muss schon sagen, es gibt Alben, da braucht man ein paar Durchgänge und es gibt Alben, die liebt man sofort. Hier ist eindeutig Letzteres der Fall. Die warme, nach vorne treibende Stimme, die wunderbare Atmosphäre. Mit Band aufgenommen haben die Songs auch noch mal eine ganz andere Atmosphäre als bei seinen Sologigs. Das Album startet stark mit No More und fällt auch einfach gar nicht ab. Jeder der 10 Songs ein Hit. Dennoch möchte ich 5 Inch Screen hervorheben, ein fantastischer Song, bei dem man beim ersten Durchlauf den Refrain schon mitsingen kann.
Ein hoffnungsvolles Album, erschienen in einer seltsamen Zeit. Und das obwohl der Sänger laut Begleittext eigentlich mit seinen eigenen Dämonen beschäftigt ist. Das Album ist jedoch genau das Gegenteil von einem schwarzen Loch. Wäre ich Motivationstrainer würde ich Better Days jedem empfehlen, der sich in einem solchen Loch wähnt. Hammer!
Tracklist
1. NO MORE
2. TELL THEM
3. BETTER DAYS
4. A RIVER FULL OF REASONS
5. HAVEN´T YOU LEARNED
6. FORGIVENESS
7. NOT TODAY
8. 5 INCH SCREEN
9. YOU WILL NEVER
10. IT´S GONNA HURT