Trust issues - Too White To Be Real (2024)

Schande über mein Haupt. Da treibe ich bereits jahrelang im Saarland auf Shows herum und habe eine Menge coole Bands und Leute kennengelernt, aber von Trust Issues habe ich noch nie was gehört.  Auch die Vorband Crowd Of Isolated sagt mir überhaupt nichts. Nun ja, die spielten auch in den 80ern. Was also heißt, dass die Bandmitglieder schon über einen recht langen Zeitraum Musik machen.

Das Album wurde 2023 in Leo’s Jazz Studio in Saarbrücken aufgenommen und das passt eigentlich ganz gut. Warum? Weil was Trust Issues hier spielen ist, zwar immer noch Punk, aber mit Einflüssen, die ich echt selten auf einem Punk Album gehört habe. Auf Bandcamp geben sie sich selbst den Tag „Ambient-Hardcore“  und das kann man so stehen lassen. Falls es den Stil noch nicht gibt, hier wurde er gerade geboren.

Mit Poor Soul startet das Album mit einem Kracher, der auf Full Speed gespielt wird. Und gut und gerne auf einem 80er-Hardcore-Album Platz gefunden hätte.  Aber direkt der zweite Song Bubble Destroyer fährt ein wenig runter und der Gesang erinnert mich teils an eine andere Figur der Saarbrücker Szene. Nämlich an Lee Hollis. Das ist allerdings als riesengroßes Kompliment meiner Seite zu werten. Bei Smash And Grab versucht die Band, sich dann an Funk. Infectious Grooves anyone?
Das ist echt verdammt geil. Bei Nutshell baut die Band sogar eine Orgel mit ein. Ein Instrument, das ich eigentlich nicht hören kann, weil es mich unendlich nervt. Das ist hier allerdings nicht der Fall, weil es einfach passt.

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Das ganze Album ist eine Bombe, die zündet, explodiert und nichts übrig lässt. Punk dermaßen auf den Punkt gespielt, mit coolen anderen Einflüssen, ohne dass es Artsy Fartsy wird.

Wer auf alten DC-Sound steht, wie beispielsweise auf Fugazi, sollte hier mal ein Ohr riskieren.

Langeweile war gestern, hier sind Trust Issues.

Bei meinen Recherchen zu der Band musste ich leider feststellen, dass sie vor kurzem im Karate Klub Meier gespielt haben, eine meiner Lieblingslocations in Saarbrücken. Das habe ich verpasst. Aber ich werde diese Band definitiv auf dem Schirm behalten, mir das Album kaufen und mal zu einer Show gehen. Und das solltet ihr unbedingt auch.

Tracklist

  1. Poor Soul
  2. Bubble Destroyer
  3. Smash & Grab
  4. Hit The Sack
  5. Inner Summer
  6. Washed Up Guys
  7. Idols
  8. What Is Freedom
  9. One Click Away
  10. Artsy Fartsy
  11. 17 The Name
  12. Nutshell
  13. Merry-Go-Round
  14. Failosophy
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– Playlist: Happy Release Day

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