Bald wird es erscheinen, das neue Album der Schweizer von Überyou. Zu diesem erfreulichen Anlass hat uns die Band ein paar Fragen zur Platte, zum Touren und so weiter beantwortet. Also dann, los geht’s:
AFL: Revolt war eine starke Single aber auch etwas anders! Wie seht ihr eure Entwicklung als Band?
Überyou: Naja…wir werden definitiv nicht jünger…aber wir versuchen es uns nicht anmerken zu lassen. Revolt ist definitiv etwas anders als der durchschnittliche Überyou-Song. Es gab zwar schon auf den älteren Platten die einen oder anderen Lieder, die etwas aus dem Schema fielen, doch Silver Lining scheint mir tatsächlich abwechslungsreicher zu sein als die früheren Platten. Vielleicht liegt eine Entwicklung der Band darin, dass wir im Gegensatz zu früher eher bereit sind, dies zuzulassen.
AFL: Ihr habt eine ziemlich abgefahrene Tour am Start gehabt bevor Corona kam – Usbekistan habe ich gelesen! Wird das wiederholt?
Überyou: Diese Tour fiel ja leider der Pandemie zum Opfer. Die Idee geistert jedoch tatsächlich noch in unseren Köpfen rum und wir würden sie sehr gerne realisieren! Wir sind auch noch in Kontakt mit Sasha, der die Tour durch Kasachstan, Tadschikistan, Usbekistan und Kirgistan damals gebucht hätte. Wir hoffen, dass wir die Tour vielleicht 2024 endlich realisieren können.
AFL: Ihr habt auch eine Doku über eine Südamerika-Tour herausgebracht. Was sind eure verrücktesten Tourziele gewesen?
Überyou: Viele der Länder, die wir in Lateinamerika besuchen durften, gehören definitiv dazu. Kuba war darunter eines der speziellsten. Es fühlte sich teilweise an, als wären wir 50 Jahre in der Zeit zurückgereist! Auch das Konzert in Myanmar war sehr speziell! Was dort leider gerade wieder abgeht, ist schrecklich und lässt das Ganze noch viel surrealer erscheinen.
AFL: Wo möchtet ihr unbedingt einmal hin?
Überyou: Da gibt es noch so einige Orte! Die schon erwähnte “Stans-Tour” ist definitiv auch noch auf der Bucket-List! Ausserdem steht zum Beispiel Japan ziemlich weit oben auf der Wunschliste.
AFL: Erzählt uns etwas über das neue Album Silver Linings. Wie kam es zum Titel?
Überyou: Da gibt es eigentlich zwei Ebenen: Zum einen entstand das Album größtenteils als das Leben wegen Covid mehr oder weniger stillstand. Für viele in unserem Umfeld und auch uns selbst war dies eine schwierige Zeit. Viele der Songs auf dem Album widmen sich textlich auch ernsten oder schwierigeren Themen. Doch wir versuchen dabei eigentlich immer die Kurve zum hoffnungsvollen Ende zu kriegen.
Auf der anderen Ebene betrifft der Titel wohl unsere Arbeit am Album selbst. Wir haben uns (mehr oder weniger bewusst) viel Zeit gelassen. So viel Zeit, dass es gewisse Momente gab, wo die Luft draußen zu sein schien und wir nicht sicher waren, ob das überhaupt noch was wird. Als wir dann endlich kurz vor dem Abschluss standen, fühlte es sich für uns selbst wie der silberne Streifen am Horizont an.
AFL: Was ist eure Message auf dem neuen Album?
Überyou: Es gibt nicht die eine Message, die wir vermitteln wollen. Da sind viele Botschaften vorhanden. Die Einen ein bisschen direkter, die Anderen sind eher zwischen den Zeilen zu finden. Was wir aber sicherlich vermitteln wollen, ist, positiv und hoffnungsvoll zu bleiben, auch in schwierigen Zeiten. Außerdem sollten wir uns sicher wieder vermehrt auf unsere Gemeinsamkeiten und die gemeinsamen Werte konzentrieren, anstatt darauf, was uns voneinander trennt. Und auf die Gleichstellung aller Geschlechter verdammt, es ist 2022! (mittlerweile 2023)