Indie-Punk ohne Indie, Math-Core ohne Core? Noiserock? Ja, das trifft es wohl am ehesten.
Was USA Nails auf ihrem neuesten Werk Feel Worse abliefern, ist auf jeden Fall eine Kakofonie mit sehr viel Wut und dystopischen Lyrics. Wütend über die Welt, wütend über die Gegebenheiten, die aktuell vorherrschen. Und so klingt eben auch die Musik. Easy Listening war gestern.
Das Album kann einen beim Hören schon mächtig stressen, dennoch sollte man vielleicht genauer hinhören. Denn was die Londoner hier abliefern, ist quasi eine Vertonung unserer Welt. Songs wie Holiday Sea sind so verquer, dass sich ein Trent Reznor wohl die Finger danach geleckt hätte. Fast schon ein Technobeat. Ob das ein Drumcomputer ist, vermag ich tatsächlich nicht zu sagen, da kommt On Computer Screen schon fast angenehm daher, wenn da nicht die fiesen Lyrics wären, die darüber handeln, dass viele Leute sich nur vom Computerscreen her kennen, ohne sich jemals in Wirklichkeit gesehen zu haben. Networking Opportunity kotzt sich über Realityshows aus. Wie sich jeder besser fühlt, wenn man über die armen Seelen, die sich da präsentieren, herziehen kann. Na, wer fühlt sich erwischt?
Feel Worse trifft es als Albumtitel ziemlich gut. Denn USA Nails wollen nicht, dass man sich beim Hören wohlfühlt. Nein, es soll weh tun. In den Gehörgängen und im Herzen.
Sicherlich kein Album für den Mainstream, aber das wollen sie auch gar nicht. Bei Liveshows bevorzugt die Band lieber den Opener Platz als die Headlinerposition.
Tracklist
- Catharic Entertainment
- Feel Worse
- The Sun In The Sands
- Pack Of Dogs
- Networking Opportunity
- Holiday Sea
- On Computer Screen
- Beautiful Eyes
- An Audience of Love
- I Love It When I Succeed