Vlada Ina haben mit Chained Down To Things That Are erst vor wenigen Tagen ihr erstes Studioalbum über Farewell Records (Risk It!, Trail Of Lies, Deluminator) veröffentlicht. Mit neuem Album im Gepäck geht es für die Hardcore-Band aus Thüringen dann in wenigen Tagen gemeinsam mit Frantic State auf Europa-Tour. Anlass genug also Vlada Ina ein paar Fragen zu stellen.
Alle Bandbilder sind von Marvin Krampe – folgt ihm auf Instagram für mehr coole Pics!
Wir sind vier Jungs, die schon immer gern Musik gemacht haben, es lieben damit unterwegs zu sein und irgendwo am Arsch der Welt neue Leute kennenzulernen.
AFL: Moinsen! Erstmal Danke euch fürs Zeit nehmen. Erste Frage, die ihr sicher schon zig mal beantwortet habt: Wie kam der Name Vlada Ina zu Stande und was bedeutet er?
Das ist tatsächlich eine der meistgestellten Fragen, die wir beantworten müssen. Der Name Vlada Ina ist ein Anagramm zu Lavandia, einer Stadt aus den Pokemon-Spielen. Kenner wissen Bescheid. Später sprachen uns Leute auf den Namen an und meinten in einigen osteuropäischen Ländern bedeute der Name so etwas wie “anderer Herrscher”, was ein ziemlich witziger Zufall ist.
AFL: Könnt ihr euch für alle, die euch bisher nicht kennen, einmal kurz vorstellen? Also seit wann gibt es euch, wer seid ihr usw.
Vlada Ina gibt es nun schon seit 2014. Richtig aktiv sind wir aber erst seitdem Max und Till 2015 dazugekommen sind, Max saß damals noch am Schlagzeug. In der damaligen Besetzung sind die zwei EPs No More Kisses und True Chill entstanden.
Dennis kam dann 2017 dazu und löste Max vom Schlagzeug ab, damit er sein Talent als Frontmann besser nutzen kann. Somit besteht die aktuelle Besetzung aus Marcus am Bass, Dennis am Schlagzeug, Till an der Gitarre und Max am Mikrofon. In dieser Konstellation haben wir eine Promo mit 2 Songs und aktuell unsere Debüt-LP rausgebracht.
‘Wer wir sind’ ist einfach zu beantworten, wir sind vier Jungs, die schon immer gern Musik gemacht haben, es lieben damit unterwegs zu sein und irgendwo am Arsch der Welt neue Leute kennenzulernen. Dafür gehen wir auch mal Risiken ein, viel Mist ist passiert, aber da wären wir noch den ganzen Tag beschäftigt, wenn wir jetzt hier loslegen.
Für nur eine Show sind wir über 2.000 km mit dem Zug quer durch die Ukraine gefahren.
AFL: Ihr habt euch in den vergangenen Jahren ja sprichwörtlich den Arsch wund gespielt und seid gut rumgekommen. Sind für euch alle Shows gleich oder gab es Shows, die euch besonders in Erinnerung geblieben sind? Falls ja, welche?
Keine Show ist jemals gleich. Einige bleiben jedoch besonders stark im Gedächtnis. Eines unserer Highlights war eine Show in Porto Sant Elpidio in Italien, auf unserer ersten EU-Tour 2017. Nach einer ätzenden Show am Vortag und mehr als 12 Stunden Fahrt war der Abend wie der Himmel auf Erden, denn die Venue war eine Bar direkt am Strand. Dazu kühles Bier, gutes Essen, coole Menschen und von der Bühne konntest du das Meer sehen, ein Traum.
Etwas anderes woran wir uns noch Jahre erinnern werden, wird wahrscheinlich unser Trip in die Ukraine mit Peace Of Mind Anfang 2019 sein. Für nur eine Show sind wir über 2.000 km mit dem Zug quer durch die Ukraine gefahren, das allein war schon ein riesiges Abenteuer. Dann war die Show auch noch wirklich großartig, die Leute sind völlig durchgedreht und haben sich so gefreut, dass wir da waren – ein äußerst eigenartiges aber auch sehr geiles Gefühl. Außerdem gab’s in Deutschland noch niemand, der sich bei einem Break das Mikro schnappte und etwas wie “DAWAI DAWAI” geschrien hat.
AFL: Die perfekte Hardcore-Show für euch ist also?
Eher klein, familiär und herzlich. Die Leute sollen Spaß haben und keinen Stress machen, dann ist alles super.
AFL: Nun aber zu eurem neuen Album! Chained Down To Things That Are wird ja auf Farewell Records erscheinen. Für mich mit das „beste“ Label überhaupt! Wie kam es dazu?
Eigentlich ganz simpel. Wir haben Thomas gefragt, ob er Bock darauf hätte unsere erste LP rauszubringen und er hat ja gesagt, worüber wir uns sehr gefreut haben. Wir denken, dass das der richtige Schritt für uns ist und freuen uns auf die gemeinsame Zeit mit Farewell Records!
AFL: Wir konnten in euer neues Album ja schon reinhören und kamen in unserem Review zu dem Ergebnis, das die Songs total facettenreich daherkommen. Wie lief der Schreibprozess der Songs so ab? Alle Songs an einem Stück geschrieben oder immer mal wieder einen neuen Song kreiert als ihr mal ein Wochenende nicht auf Achse wart und zum Proben gekommen seid?
Das geschah dann bei jedem Song recht unterschiedlich. Die meisten Ideen für Riffs und manchmal fertige Songstrukturen hat Till von zuhause aus mit in die Proben gebracht. Während der Proben haben wir dann an den Ideen gefeilt und Riffs zu Songs entwickelt. Besonders Dennis’ Input bei den Drums hat für viele freche Grooves gesorgt. Ein paar Songs standen so schon relativ schnell, an anderen Songs haben wir länger getüftelt. Break Off zum Beispiel war immer ein Song der lange verworfen und wieder ausgepackt werden musste bis er fertig war.
AFL: Welche Einflüsse würdet ihr für Chained Down To Things That Are nennen? Gibt es bestimmte Bands, die euch beeinflusst haben?
Während des Entstehungsprozess haben uns vermutlich die Bands am meisten beeinflusst, die wir zu der Zeit am meisten gehört haben. Es war an sich das Ziel eine groovige Platte zu schreiben, die aber trotzdem heavy ist. Till hat während des Songwritings viel 90er Bands wie Life Of Agony, Biohazard oder Machine Head gehört, wo man an manchen Stellen bestimmt einen Einfluss wiederfinden kann. Die entstandenen Ideen wurden dann mit Dennis’ Art Schlagzeug zu spielen gekreuzt, wobei diese sehr geprägt ist durch Drummer von Bands wie Led Zeppelin und Black Sabbath. Für die Vocals hat sich Max von Bands wie Deathtrap (NL) inspirieren lassen, die einen klaren harten Sound fahren, aber neben den typischen HC-Shouts eine deutliche stimmliche Diversität an den Tag legen.
AFL: Wovon handeln eure Lyrics?
Die Songtexte sind die Produkte von Ereignissen mit denen wir uns in unserem Leben auseinander setzen mussten. Viele sind ein Ventil für die eher negativen Emotionen, die manchmal in jedem von uns hochkommen. Es geht viel um Doppelzüngigkeit, Religion, Tod, aber auch Empathie.
AFL: Mit Release des neuen Albums geht es für euch auf eure bisher größte Tour. Dort habt ihr Frantic State mit dabei. Wie kam es dazu? Gute Freunde?
Letztes Jahr hab wir die Jungs von Frantic State in UK kennengelernt. Max stand vorher schon mit ihnen in Kontakt, man verstand sich sofort blendend. Ja und irgendwann stand die Idee im Raum die Jungs mal herzuholen.
AFL: Wenn ihr eine Band auswählen könntest, mit der Vlada Ina auf Tour gehen könnte, welche wäre es und wo würde die Tour stattfinden?
Die Frage wird jeder in der Band wohl anders beantworten. Dennis zum Beispiel würde sehr gern mal mit High on Fire touren, am besten durch die ganzen USA. Marcus hingegen würde gern mit Tides Denied nach Skandinavien. Bei Till ist die Antwort ganz klar Life Of Agony, am liebsten kleine, enge Clubshows. Für Max spielt die Band gar keine so große Rolle, hauptsache man ist cool miteinander und hat ne gute Zeit, Südost-Asien oder Amerika wäre sein Ziel.
AFL: Hier ein paar Schlagworte – was kommt euch dazu als erstes in den Sinn?
- Burger: Lecker
- Punk-Rock: Geil
- Playstation: da scheiden sich in unserer Band die Geister
- Air Max: Air Max 98 all the way
- Bier: sollte kalt sein
- 90er: musikalisch nice, technologisch rasant
AFL: Danke euch für das Interview. Habt ihr noch etwas das ihr loswerden wollt?
Liebt wen ihr wollt und wann ihr wollt. Lebt lieber im Hier und Jetzt als auf Instagram.
Vlada Ina & Frantic State – Europa-Tour 2019
19.09.19 – Dortmund – Rekorder
20.09.19 – Lille – Do It Yourself Café
21.09.19 – Geleen – Café De Meiser
22.09.19 – Hengelo – Innocent
23.09.19 – Solothurn – Kofmehl
24.09.19 – Lausanne – Le Qwertz
25.09.19 – Lyon – Le Farmer
26.09.19 – Bamberg – JUZ
27.09.19 – Mariánské – RC Morisson
28.09.19 – Erfurt – AJZ
[…] Farewell Records veröffentlicht. Nachdem wir die Hardcore-Band aus dem Thüringer Raum zu diesem bereits im Interview hatten, fragten wir Gitarrist Til, der neben Vlada Ina auch für Pain und Make Unsure aktiv ist, nach […]