Eine Mischung aus Pop, Punk, Grunge, Rock, Indie und was weiß ich noch alles ist das „Genre“, in dem sich Wenn Einer Lügt Dann Wir bewegen. Auf Betrug in den Charts finden sich fünf Songs wieder, die teilweise krachen, einem teilweise aber auch eine sehr ruhige Aufwartung machen. Gespickt mit vielseitigen Arrangements, Autotune und E-Gitarren hat das Trio um Sängerin Garlic Johannson die Nachfolge-EP zum Debütalbum Ironie oder Schicksal veröffentlicht.
Der Titelsong zeigt auch die Marschrichtung schon recht gut. Viel viel Autotune auf den Vocals, den ich persönlich ja fürchterlich finde, aber durch die komplette EP zieht sich eine Ironie, so dass ich auch das Getune nicht für voll nehme. Und schon klingt es besser. Es ist auch nicht bei allen Songs so. Dank Olanzapin erfahren die Hörenden, dass hier durchaus auch gesanglich jemand was auf dem Kasten hat.
Textlich ist hier viel Biss und Sarkasmus am Start. Das kommt recht gut im Song Community heraus, der den Trend zu Influenzer:innen und Nachahmer:innen im Konsumbereich recht gut aufs Korn nimmt.
Johanna, Lin und Garlic haben fünf Songs aufgenommen. Geschmackssache ist hier wohl der beste Hinweis. Das Gebotene ist wohl nicht für jedes Gehör geeignet, aber innovativ und keine Allerweltsmusik. Für mich ist es eine 50/50-Geschichte. Teile dieser EP fand ich wirklich ziemlich cool, bei manchen hat es mir das Gesicht etwas verzogen. Mein Tipp, einfach mal rein hören und sich ein Bild machen. Dann könnt ihr selber am Besten entscheiden. Betrug in den Charts ist über Ladies & Ladys Records erschienen.