Year Of The Knife zählen aktuell mit Sicherheit zu einem der heißesten Eisen im Bereich Metallic-Hardcore. Dementsprechend groß waren Vorfreude und Erwartungen, als die Band aus Delaware, USA das Album Anfang des Jahres ankündigen ließ. Nachdem im Zuge des Signings beim Label Pure Noise Records mit Ultimate Aggression 2019 eine Art Zusammenfassung der bisherigen Discographie (= 3 EPs) erschienen ist, folgt nun mit Internal Incarceration das offizielle Debütalbum von Year Of The Knife. Erscheinen wird der heißersehnte Longplayer am 07. August 2020, via Pure Noise Records.
Mit Premonitions Of You, Manipulation Artist, Virtual Narcotic und Sick Statistic wurden bereits vier Nummern vorab veröffentlicht, was die Erwartungshaltung auch nicht unbedingt schmälern sollte. Unter dem Strich muss man aber anerkennen, dass Internal Incarceration den hohen Erwartungen durchaus gerecht geworden ist.
Year Of The Knife liefern hier einen sprichwörtlich harten Brocken, den es erst einmal abzuarbeiten gilt. Satte 13 knüppelharte Tracks mit einer Gesamtlaufzeit von ca. 33 Minuten muss man erst einmal verdauen.
Schon die erste Nummer This Time erweist sich als schwungvoller Einstieg, der zu mehr als nur zum Mitschunkeln animiert. Tempo und Härtegrad werden auch in weiterer Folge hochgehalten (Virtual Narcotic, Stay Away) und auch die Zunahme von Breakdowns (Manipulation Artist) und Oldschool-Death-Metal Einflüssen (Final Tears) lassen wenig Spielraum für Verschnaufpausen.
Das erste Pulver ist schnell verschossen, der Titeltrack Internal Incarceration fällt meines Erachtens im Vergleich zum rasanten Beginn dann doch schon etwas ab. Hier kommen wir auch schon zu so etwas wie einem Kritikpunkt.
Die Songs sind allesamt auf konstant gutem Niveau, was unter anderem sicherlich auch an der Produktion von Kurt Ballou (u.a. Converge, Code Orange, Nails) liegt. Und natürlich erfinden sich YOTK nicht in jedem Song neu, sodass bei unkonzentriertem nebenbei Hören auch schnell der Eindruck entstehen kann, das Album plätschere phasenweise einfach so vor sich hin.
Tatsächlich hat aber jeder einzelne Song so seine Nuancen, die ihn vom vorigen unterscheiden. So können geballte 33 Minuten YOTK-Sound aber auch wie eine Überdosis wirken. Da empfiehlt es sich vielleicht, das Album auf zwei Etappen durchzuhören. Oder ich bin einfach ein Weichei, das kann natürlich auch sein.
Gegen Ende hin variiert die Schwankungsbreite noch einmal zwischen richtigen Krachern (Sick Statistic, Eviction) und Songs der Kategorie „in Ordnung“ (Through The Eyes, Get It Out), ehe es im Outro DDM noch den „YOTK-Schlachtruf“ zu hören gibt.
Weitere Videos und Hörproben findet ihr am Ende des Beitrages.
Fazit
Year Of The Knife erfüllen mit Internal Incarceration die hohen Erwartungen und unterstreichen ihren Status als aufstrebende Band im Bereich Heavy-Hardcore. Das Album bietet viel Potential, dennoch werde ich die Schwere Kost zukünftig wohl eher vorrangig häppchenweise konsumieren.
Meine Favourites: This Time, Virtual Narcotic, Stay Away, Eviction
FFO: Jesus Piece, Knocked Loose, Harms Way, Code Orange
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