Die Ska-Szene unterliegt, ebenso wie alle anderen Musikszenen, einem gewissen stetigen Wandel und so ist es mittlerweile leider ein Zeichen der Zeit, dass man nur noch selten klassische Rude Boys zu Gesicht bekommt. Egal ob auf Konzerten, Festivals oder im täglichen Leben, die Anhängerschaft des rhythmischen Offbeats und 2Tones scheint von Jahr zu Jahr kleiner zu werden und so ist es leider auch ein Nebeneffekt, dass nur noch selten neue Ska-Bands das Licht der Welt erblicken.
Aber zum Glück gibt es ja auch noch die Veteranen der Szene, die uns ab und an mit neuen Klängen versorgen. Hier spreche ich aber nicht nur von solch internationalen Bands wie The Toasters oder The Hotknives, sondern auch von unseren nationalen Künstlern.
Eine der größten Bands dieses Genres, aus unseren Breitengraden, ist zweifelsohne die aus Görlitz stammende Formation Yellow Cap. Diese präsentiert uns bereits seit 1998 sonnenbeschienene Rhythmen, die immer wieder das Tanzbein fordern.
Dieses wird auch auf ihrem neuen und mittlerweile sechsten Rundling mit dem Titel Too Fucked To Go ordentlich in Verzückung kommen, denn dieses kredenzt uns 13 Songs, im feinsten Ska-/Rocksteady-Stil. Es dabei zu belassen würde diesem Album aber nicht gerecht werden, denn dieses Album wartet mit einem überaus erfrischendem Stilmix aller benachbarter Genres auf.
So hört man hier mal typisch englischen 2Tone und dann wieder etwas Skinhead Reggae. Dieses holpert allerdings an keiner Stelle und das ist auch die große Qualität dieses Albums.
Yellow Cap haben es geschafft mehrere Stile in wirklichen Einklang zu bringen, wodurch sie hier wirklich einen Meilenstein in ihrer Karriere gesetzt haben.
Zudem muss man auch noch einmal die Qualität dieser Produktion erwähnen, denn auch diese ist mehr als gelungen.
Eine „Schwäche“ vom Ska ist nämlich, meiner Meinung nach, dass man den Live Sound und das Gefühl dazu einfach nicht auf eine Platte bekommt. Ska kann man nicht einfach hören, man muss ihn erleben – dieses Album hat dieses Gefühl aber schon sehr nah eingefangen und so ziehe ich auch darum meinen Pork Pie vor diesem Album!
Interpret: Yellow Cap
Titel: Too Fucked Too Go
Label: Pork Pie
VÖ: 30.11.2018
Format: CD/LP
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Track Listing:
- Better Man
- Beachboys Dream
- One More Night In Rio
- Too Fucked To Go
- Safe & Sound
- You Need To Know
- God Knows
- Ain´t enough Flowers
- Rookie
- Thème De Fantomas
- Rain Is Falling
- Behind The Stars
- Bittersweet Candy
[…] Yellow Cap – Too Fucked To Go ::: Review (2018) […]