Da saß ich abends auf der Couch, scrollte gelangweilt durch diverse Reels und plötzlich haute mir ein Clip voll ins Gesicht. Hierbei handelte es sich um den Song Cold Shoulder von Yosemite In Black. Was hatte ich da gerade gesehen? Ich war schockverliebt. Das Video ging dann auch irgendwie viral und die Band erlangte verdientermaßen Aufmerksamkeit.
Allein schon optisch sticht die Band hervor. Musikalisch spielen sie das, was sie selbst als Hippie-Hardcore bezeichnen. Von den Hippies haben sie aber allerdings nur ihre Positivität. Aber schon direkt beim ersten Song lassen sie den Höllenhund von der Leine.
Musikalisch ist das ein sehr wilder Mix aus klassischem Hardcore gemischt mit einer Metalkante und wenn man genauer hinhört, kann man sogar Stoner-Elemente heraushören, wie etwa bei dem Song Warmer Weather.
Luke Marlows Gesang gibt auch alles her, von tiefen Growls zu schnellem aggressivem Gekeife. Er deckt hier die ganze Bandbreite ab, ohne dass es fehl am Platz wirkt.
Die Basslines haben so einen unfassbaren Groove, dass sie Erdrutsche verursachen könnten.
Die Songs strotzen nur so vor Kraft und Energie. Kaum zu glauben, dass die Band sowohl die Aufnahmen, das Mischen und das Mastering alles selbst gemacht hat.
Textlicht gibt es eine große Portion an Gesellschaftskritik und persönliche Erfahrungen, wie es ist in der LBGTQ+ Szene als Jugendlicher klarzukommen.
Das ist moderner Hardcore, wie er sein soll. Auf den Punkt gebracht, aggressiv, positiv und sehr frisch irgendwie. Als würde dich eine mit Blumen geschmückte Abrissbirne in die Magengrube treffen.
Für mich definitiv jetzt schon eins der Alben des Jahres.
Es wird gemunkelt, dass sie nächstes Jahr wohl auf ihre erste Europa-Tour kommen sollen. Es wäre zu hoffen, denn ich würde mir Yosemite In Black gerne live geben.
Tracklist
- Cerberus
- Warmer Weather
- Just This Once
- Robber Baron
- The Pursuit Of
- Cold Shoulder
- Kitsch
- Fade Out