Der Bayerische Lehrer– und Lehrerinnenverband (BLLV) veröffentlicht pünktlich zu den Sommerferien einen erschütternden Bericht für viele Schüler und Eltern gleichermaßen: Halten Sie sich nun fest liebe Leser: Mathcore macht ihre Kinder nicht besser in Mathe!

In einer ausführlich geprüften Studie wurden abertausende Zeugnisse der Schüler bayrischer Ober- und Mittelschulen ausgewertet um einen statistisch nachweisbaren Zusammenhang zwischen dem Konsum von Mathcore und der schulischen Leistung im Fach Mathematik nachzuweisen. An all die Eltern, die ihren Sprösslingen haufenweise Architects Merchandise-Artikel, sowie jedes Converge Album gekauft haben, damit ihr Balg endlich versteht wie Stochastik funktioniert: Hier kommt die ernüchternde Wahrheit. Der Konsum von Mathcore steigert nicht das Verständnis von Mathematik.

„Dabei wäre das doch so naheliegend.“, sagt uns Carl Gauß mit hängenden Schultern. Der noch recht junge Metal Enthusiast ist Lehrer an der Mittelschule Auerbach in der Oberpfalz. Er erklärt uns die Faszination zwischen der technisch anspruchsvollen Spielart des Metals und dem guten alten Rechnen. „Mathcore ist komplex und vielschichtig, genau wie Algebra und Analysis. Und genau wie Algebra überfordert Mathcore die meisten Normalverbraucher auf den ersten Blick. Die meisten Erwachsenen, die seit Jahren nicht mehr in der Schule waren, könnten wahrscheinlich nicht mal mehr einen Blastbeat mit dissonanten Gitarren im 6/8 Takt als solchen erkennen, obwohl das 8-Klasse Niveau an der Oberschule ist. Da dachten wir uns, vielleicht könnte man die musikalische Erziehung der Schüler mit dem Spaß am Rechnen verbinden.“

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Deswegen war auch der Gedanke vieler Lehrkräfte: “Wenn man das logische Denken der Kinder durch das Hören von Mathcore fördert, dann müssten im Gehirn doch irgendwie so Verbindungen entstehen, halt irgendwie so Synapsen oder so? Halt wie bei Schach?“

Die Studie des BLLV zeigte dennoch keine signifikante Auswirkung auf die Noten der Schüler. Es konnten aber Nebenerscheinungen wie gefestigter Nackenmuskulatur durch Headbangen, einem Anstieg an schwarzen T-Sshirts mit gruseligen Motiven, sowie einem überheblichen Anflug von „elitären Musikgeschmack“ bei den betroffenen Schüler/innen ausgemacht werden.

Auch einige Eltern zeigten sich uns gegenüber von der Studie des BLLV enttäuscht. Ute B, deren Sohn voraussichtlich die 10. Klasse wiederholen wird, ist sichtlich irritiert. „Und dafür haben wir jetzt in den letzten Wochen jeden Tag The Dillinger Escape Plan gehört? Die Musik lief bei uns zuhause rauf und runter. Wenn ich noch einmal Setting Fire To Sleeping Giants hören müsste, würde ich wohl aus dem Fenster springen. Und jetzt sagen Sie mir, dass diese Teufelsmusik meinen Sohn gar nicht schlauer macht? Wir haben sogar, einige dieser japanischen Math Rock-Bands ausprobiert, tricot und so. Die Asiaten sind doch so gut mit Zahlen! Na, da hat das Bildungssystem in Deutschland wieder mal ordentlich versagt, wie damals mit dem G8 und überhaupt.“

Update

Unterdessen hat der Bayerische Lehrer– und Lehrerinnenverband bereits weitere Untersuchungen eingeleitet: Wieviel Cannibal Corpse kann ein Kind hören, bevor es freiwillig vom evangelischen Religionsunterricht zum Fach Ethik wechselt?


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*Szene Putzen ist unsere augenzwinkernde Liebeserklärung an Hardcore, die Subkultur und all ihre Eigenarten. Schließlich heißt es doch so schön: Was sich liebt, das neckt sich.

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