Als ich mit 14 Jahren From Protest To Resistance in die Hände bekam, war ich unendlich begeistert, wie gut Punk aus Deutschland klingen kann. Auch Riot Radio packte mich sofort, sodass ich nach der Abschiedstour und dem besuchten Konzert in Schweinfurt unendlich traurig war, dass ZSK aufhörte. Nach ihrem Comeback konnte ich mit der Band aber nichts mehr anfangen. Sie versuchten sich meiner Meinung nach immer mehr in Richtung „Mainstream Punk“ unter Kollegen, wie die Hosen, Ärzte und WIZO zu orientieren. Das sind alles Bands, mit denen ich gar nichts anfangen kann und für mich ein ganz anderes Publikum ansprechen. Weiter fand ich das ganze Bengalo zünden auf Konzerten einfach übertrieben. Trotzdem wollte ich der Band eine neue Chance geben und war gespannt auf die neue Platte. Die neue Platte heißt Ende der Welt und kommt über Century Media heraus.
Bevor ich reinhörte, tippte ich mal aus „ZSK-Erfahrung“, was wohl textlich und inhaltlich auf mich zu kommen wird: Kampf gegen Nazis und AFD, Protestkultur, Beweihräucherung der Punkwurzeln und Punkgemeinschaft, Zünden von Feuerwerkskörpern, Abfeiern auf Konzerten. Musikalisch tippte ich auf: überproduzierten „Viva-Punk“ auf Deutsch mit irgendwelchen einfachen Parolen im Refrain. Als ich die Platte zum ersten Mal hörte, musste ich dann doch lachen, dass fast alles so vorkommt! Das heißt, die Veröffentlichung knüpft genau daran an, was ZSK in den letzten Jahren geliefert haben. Für ihre Fans ist dies sicherlich völlig okay, während ich mit dem Sound kaum noch etwas anfangen konnte! Ich muss sogar gestehen, dass ich gar nichts mit der Platte anfangen kann, zu vorhersehbar und wiederholend.
Es geht los mit den Songs Ich feier euch und Die Kids sind okay, beide Songs gehen für mich aufgrund des Sounds und der einfachen textlichen Aussage gleich gar nicht. In Mach’s gut wird dann der Offbeat ausgepackt, das tut weh! Ende der Welt heißt der nächste Song, der mit einem noch einfallsloseren Refrain hervorsticht. Kein Talent ist dann für mich der Tiefpunkt des Albums mit dem Rap Teil durch Swiss & die Anderen, passt für mich gar nicht. Im Interview mit Gunnar (Kein Sorge, die neue CD wurde darin von Joshi oft genug beworben) wurden Transplants als Einfluss bei solchen Sachen genannt. Leider ist das Meilenweit davon entfernt. Sag mir wie lange und Alle meine Freunde knüpfen dann textlich und musikalisch an das oben genannte an. Auch die restlichen Songs reißen das Album nicht mehr heraus. Es fehlt einfach an Kreativität und Abwechslungsreichtum. Allein Stuttgart hat dann textlich einen sehr persönlichen Bezug, weshalb ich dieses Lied aus der Kritik rausnehme.
Nachdem ich das Album für die Review durchgehört hatte, war mir klar, dass ich das nicht wieder tun werde. Zusammengefasst ist das ein Platte, die ich leider aus den oben genannten, rein subjektiven Gründen nicht empfehlen kann! Auch die Empfehlung von Fat Mike, einer Punklegende, die man in den letzten Jahren doch sehr kritisch sehen muss, wird mich nicht überzeugen.