Mit Liebhaberei hat Zwakkelmann vor einigen Wochen wieder mal ein starkes Album veröffentlich und ist mittlerweile auch als Autor unterwegs. Aufgrund der seiner Historie und auch weil wir uns auf der Kartpunkmeisterschaft unterhalten hatten, war ein Interview für AFL Pflicht. Also haben wir drei Stunden telefoniert und über seine Platte, die Vergangenheit und Punkrock geredet.

AFL: Danke, dass du dir Zeit für uns genommen hast! Hattest du eine entspannte Woche?

Zwakkelmann: Tatsächlich nicht so, aber das ist alles positiver Stress. Diese Woche kommt noch ein neues Video raus. Wie bei allem, so bin ich auch hier sehr akkurat unterwegs. Hinzu kommt, dass ich hauptberuflich noch in einem Jugendtreff arbeite, das nimmt natürlich auch Zeit in Anspruch.

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AFL: Da möchte ich direkt mal nachfragen: Obwohl du ja Punkrock machst, so weißt du immer ganz genau, was du machst und was du willst, oder?

Zwakkelmann: Ja, mittlerweile bin ich da echt pingelig geworden. Das kommt vermutlich auch durch die jahrelange Erfahrung. Ich versuche immer, das Beste rauszuholen. Klar, es gibt auch beim Texte schreiben Momente, bei denen der Text aus dem Bauch herauskommt oder du bei der Aufnahme für einen Song direkt den ersten Take verwenden kannst, aber manchmal kommt man eher auf Umwegen zum besten Ergebnis. Der schnelle Weg ist nicht immer der Beste. Es hilft, Dinge auszuprobieren. Wie ich gerade schon erwähnt habe mit den Texten: Das macht mir auch richtig Spaß, Texte umzuformulieren und mit den Wörtern zu spielen.

Das habe ich heute noch gedacht, als ich mit dem Auto unterwegs war. Da habe ich in ein paar CDs gehört und auch in unsere neue und mich gefragt: „Meine Güte, dass wir immer so viele Lieder auf ein Album packen müssen?“

AFL: Würdest du dann denn sagen, dass du das Farin-Urlaub-Gen hast, also Texte am laufenden Fließband schreibst, oder ist das wirkliche Arbeit für dich?

Zwakkelmann: Ich glaube schon, dass mir relativ schnell was einfällt. Wenn mir jetzt irgendjemand einen Auftrag geben würde, einen Song über irgendwas zu schreiben, dann würde das schon klappen. Sowas habe ich früher tatsächlich auch hin und wieder mal gemacht. Aber das sind halt dann auch nicht die besten Songs. (lacht) Grundsätzlich hat es aber was mit Inspiration zu tun. Klar könnte ich jetzt auf Knopfdruck schreiben, aber dadurch, dass ich nun schon ein paar Jahre Musik mache, ist auch immer die Gefahr einer Wiederholung da. Und das möchte ich vermeiden. Um einen guten Text fertig zu schreiben, bedarf es schon einer gewissen Disziplin. Bei einer Melodie ist es eher Intuition.

AFL: Ich stelle mir das auch schwierig vor, da deine Alben auch immer so zwischen 15 und 20 Tracks beinhalten. Heutzutage sind ja leider eher so Alben mit 10 Tracks Standard, was echt schade ist.

Zwakkelmann: Das habe ich heute noch gedacht, als ich mit dem Auto unterwegs war. Da habe ich in ein paar CDs gehört und auch in unsere neue und mich gefragt: „Meine Güte, dass wir immer so viele Lieder auf ein Album packen müssen?“ Ich habe da wohl einen großen Output, wodurch es dann auch schwierig wird, sich auf weniger Songs zu beschränken. Ein alter Kumpel von mir, der Zepp, der sagt immer zu mir: „Boah, warum packst Du immer so viele Songs auf ein Album?!“ Ich kann halt nicht anders, ich möchte die Lieder dann auch immer alle mit drauf haben. Bei Liebhaberei gibt es nur einen Song, der es nicht drauf geschafft hat, der wird dann irgendwann später veröffentlicht. Hinzu kommen zahllose Ideen oder Lieder, die hier in Schubladen bzw. auf Festplatten schlummern. Also selbst wenn ich irgendwann keine Inspiration mehr finden sollte, könnte ich immer noch darauf zurückgreifen.

Zwakkelmann: Tobi, Marius, Schlaffke (v.l.n.r.)

AFL: Als ich das Album bekommen habe und die Spielzeit von über 50 Minuten gesehen habe, was ja mittlerweile echt ungewöhnlich ist, hab ich auch kurz schlucken müssen. Man ist das einfach nicht mehr gewohnt. Abgesehen von ein zwei Pandemie-Songs auf deinem Album, bei denen ich mir gedacht habe: „Joa, davon hat man mittlerweile echt genug gehört.“, ist das Album echt in sich geschlossen. Da habe ich bei dir nicht das Gefühl, nicht nur bei dem Album, sondern generell, dass da Lückenfüller vorhanden sind.

Zwakkelmann: Das freut mich zu hören. Und sowas versuchen wir auch zu vermeiden, wir möchten die Menschen über diese lange Strecke so gut es geht unterhalten. Das ist vielleicht etwas schwierig, weil wir in vielen Töpfen wühlen, was dann nicht jede*n anspricht. Da gibt es die Fraktion, die eher die Punkrock-Songs favorisiert und nicht so begeistert von einer Country-Nummer ist. Aber man kann es auch nicht jedem*r Recht machen.

AFL: Du hattest mir ja schon auf der Kartpunkmeisterschaft bereits verraten, dass du die Musik auch für dich selber machst.

Zwakkelmann: Definitiv! Mir muss es gefallen und mein Musikgeschmack ist breit gefächert. Ich hör auch gerne mal alte Country-Sachen, Chansons oder mal was härteres, was ich versuche dann auch in meiner Musik unterzubringen.

AFL: Da ich die Kartpunkmeisterschaft jetzt angerissen habe, möchte ich da nochmal nachfragen: Wie hat dir das Event gefallen? Und bist du auch in die Ehre gekommen, mit dem Kartpunkweltmeister Dan Ganove zu reden oder war er zu fein für dich?

Zwakkelmann: Ne, doch! Ich hab die Zeit gefunden mit ihm zu quatschen, sogar etwas länger. Generell fand ich die gesamte Veranstaltung großartig. So viele nette Menschen nach dieser Pandemiepause zu treffen, war wirklich schön. Hut ab, was Ole da aus dem Boden gestampft hat. Wirklich super. Auch wenn ich nicht unbedingt in einem Kart fahren muss, habe ich Ole direkt angeboten, ein paar Lieder zu spielen. Das Angebot hat er netterweise angenommen. Im Kreis fahren find ich jetzt nicht so spannend, aber die Leute hatten Spaß, die Musik war gut und es war eine wirklich schicke Veranstaltung!

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AFL: Woher kommen deine Videoideen und machst du die Videos selber?

Zwakkelmann: Schön, dass auch mal jemand danach fragt! Die Songs wähle ich meist selber aus und schreibe dann sowas wie ein Drehbuch. Okay, Drehbuch hört sich jetzt hochgestochen an. Spontane Ideen werden immer noch ins Video mit eingebracht. Dadurch sind die Clips teilweise auch nicht so ganz durchdacht. (lacht) Bei den Videos bin ich nicht so der Perfektionist und lasse die Dinge teilweise auf mich zukommen. Aber ich habe hier ein paar Kumpels, mit denen ich die meisten Clips zusammen mache. Videos zu kreieren bereitet mir unglaublich viel Spaß, nur ist das leider auch sehr zeitintensiv. Ich habe auch noch nie so viel Promo für eine Platte gemacht, wie jetzt für Liebhaberei. Natürlich nervt das dann schon mal, aber letztendlich macht man es ja, weil der Spaß überwiegt. Videos drehen und schneiden bereitet mir fast so viel Spaß wie das Musik machen. Es gehört einfach mittlerweile dazu.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Unkosten für Liebhaberei nicht reinholen werde.

AFL: Kommen wir jetzt mal auf das Album Liebhaberei zu sprechen. Du bist, wie bereits erwähnt, schon ein paar Jahre als Musiker unterwegs. Wie schaffst du es, trotz deiner Historie, doch immer wieder ganz grob alle zwei drei Jahre so gelungene Alben zu veröffentlichen?

Zwakkelmann: Ich glaube, man muss einfach fleißig sein und trotzdem Wert auf Qualität legen. Zudem hatten wir durch Corona den Vorteil, uns vollständig auf die neuen Songs zu konzentrieren. Es sind schließlich alle Konzerte ausgefallen. Ich schreib die Songs alle Zuhause fertig, dann gehe ich mit meinen Bandkollegen in den Proberaum und wir überlegen, wie wir die Lieder spielen. Häufig habe ich hierbei schon Ideen im Kopf. Durch die Pandemie hatten wir genug Zeit, die Songs nochmal ausführlicher zu arrangieren, was dann auch dem Endprodukt gut getan hat. Ich verspüre einfach das Bedürfnis, die Songs rauszulassen. Druck machen gehört auch dazu, damit es voran geht. Aber ich kann mir vorstellen, dass es bis zur nächsten Platte länger dauern wird.

AFL: Es muss nicht immer ein Album alle zwei Jahre erscheinen. Warten ist schließlich ebenso schön. Musik sollte kein Massenprodukt sein, dass wie am Fließband gefertigt wird.

Zwakkelmann: Heutzutage verkaufen die Bands auch immer weniger Tonträger und CD ist irgendwie ein totes Medium, auch wenn Vinyl aufholt. Aber die Leute hören sich die Sachen dann eher bei Spotify und Co an. Dem gegenüber steht eben die Finanzierung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Unkosten für Liebhaberei nicht reinholen werde. Nicht umsonst heißt das Album Liebhaberei.

AFL: War denn trotz der höheren Produktionskosten der Gedanke da, das Album zusätzlich auf Vinyl zu veröffentlichen?

Zwakkelmann: Wir haben darüber diskutiert, ob wir das machen sollen, haben uns aber letztlich dagegen entschieden. Es hätte nochmal höhere Kosten bedeutet und es ist allgemein bekannt, dass die Vinylproduktion aktuell zu kämpfen hat. Da musst du schon ein Jahr vorher für die Pressung den Auftrag geben, um die Platten pünktlich zur Veröffentlichung zu bekommen. Hinzu kommt, dass es deutlich leichter ist, eine CD als eine Vinylplatte zu verschicken. Außerdem wollten wir nicht mit einer alten Tradition brechen und sind so bei der CD geblieben. Aber zum Thema Streaming noch: Musik wird dadurch zu so einer schnelllebigen Ware. Du arbeitest jahrelang an einer Platte, steckst da unglaublich viel Zeit, Kraft, Kreativität und Geld rein und dann kommt das Album raus. Für zwei, drei Tage schlägt es dann hohe Wellen, wo du dich fragst: „Was ist hier denn los?“ Und dann nach einer Woche ist die Platte schon wieder ein alter Hut, das finde ich erschreckend.

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AFL: Ist denn dein, ich nenne es mal provokativ Drei-Akkorde-Punk auch von Vorteil, dass du so viele Songs schreiben kannst?

Zwakkelmann: Man kommt irgendwann durchs Texte schreiben in Übung. Aber es sind natürlich mehr als nur drei Akkorde. Wunderschön zum Beispiel hat so acht, neun Akkorde, das ist dann schon etwas anspruchsvoller, auch wenn sich die Melodie vielleicht einfach anhört. Inspiriert werde ich auch, wenn ich einfach mal neue Gitarrengriffe ausprobiere. Du und ich gegen den Rest oder Hinter dem Mond, da sind beispielsweise Akkorde drin, die ich bisher noch nie verwendet habe. Natürlich habe ich auch ganz einfache Lieder wie Halt dein Maul oder Halleluja Punk, aber manchmal ist es bei uns dann doch etwas komplizierter und komplexer.

AFL: Auf Liebhaberei sind eben auch die zwei Pandemie-Songs In Quarantäne und Wann Kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft. War hier die Überlegung da, die beiden Lieder nicht zu veröffentlichen?

Zwakkelmann: Ja, zu In Quarantäne meinte Kurt Ebelhäuser, unser Produzent, ungefähr: „Komm, sing doch nochmal einen anderen Text dazu. Irgendwann will kein Mensch mehr diese Corona-Kacke hören.“ Da hatte er schon irgendwie recht und ich habe mir dazu nochmal Gedanken gemacht. Man hätte den Song vom Album schmeißen können, aber irgendwie find ich das Lied geil so wie es ist. Ich bin aber froh, dass es doch sehr überschaubar ist, was zu dieser Thematik auf dem Album gelandet ist.

Mir ist mit der Veröffentlichung vom Buch Ballast abgefallen und so konnte ich mit mehr Leichtigkeit an die Liebhaberei-Texte gehen.

AFL: Hat dein Buch Shitsingle Einfluss auf das Album genommen oder sind die beiden Projekte komplett losgelöst voneinander?

Zwakkelmann: Das Lustige ist, dass der letzte Satz im Buch ja lautet: „Dann öffnete er die Tür und ging mit einem guten Gefühl rein.“ Und das Album beginnt mit Gutes Gefühl. Mir ist mit der Veröffentlichung vom Buch Ballast abgefallen und so konnte ich mit mehr Leichtigkeit an die Liebhaberei-Texte gehen. Daher glaube ich schon, dass es Einfluss auf mich hatte. Auch weil ich froh war, nur noch Liedtexte schreiben zu dürfen.

AFL: Hat dich das denn als Autor beeinflusst und war das Buch ein einmaliges Projekt oder schreibst du vielleicht irgendwann wieder ein Buch?

Shitsingle – Anekdoten eines Vollidioten

Zwakkelmann: Das ist schwierig zu beantworten. Nach Fertigstellung des Buches dachte ich kurzzeitig, dass ich alles gesagt hätte. Aber auf der anderen Seite lebt man ja weiter und so gibt es jetzt schon wieder Erlebnisse, die ich gerne aufschreiben würde. Nur fehlt mir aktuell die Zeit. Es kann sein, dass ich irgendwann nochmal ein Buch oder eine Autobiographie schreiben werde, weil es mir einfach Spaß macht. Es ist halt eine noch einsamere Tätigkeit als das Musik machen, aber es ist durchaus denkbar. Das kann aber noch dauern. Ich will den Leuten auch nicht zu sehr mit meinem Output auf den Sack gehen. Da kriege ich schon ein schlechtes Gewissen. Gerade jetzt in diesen schwierigen Zeiten.

Selbst wenn uns jemand fragen sollte, ob wir bei Florian Goldmetall auftreten wollen, wüsste ich nicht mal, ob ich direkt absagen würde.

AFL: Erst das Buch dann das Album. Ist das schon Kommerz oder wann ist Punk Kommerz?

Zwakkelmann: Das ist wieder schwierig zu beantworten. Was ist Kommerz? Wenn eine Band sich von einer Firma kaufen oder vor einen Karren spannen lässt, dann ist das schon bedenklich. Ich habe ja am ersten April den Scherz gemacht, wir würden demnächst bei Florian Silbereisen auftreten. Da sind echt einige Leute drauf reingefallen. Selbst wenn uns jemand fragen sollte, ob wir bei Florian Goldmetall auftreten wollen, wüsste ich nicht mal, ob ich direkt absagen würde. Es kommt ja immer drauf an, wie man sowas macht. Man könnte es ja auch mit Würde durchziehen oder Punk-mäßig einen Eklat heraufbeschwören, also zum Beispiel nackt auftreten. Ach nee, besser nicht.

Mit dem Wort Kommerz kann ich nicht so viel anfangen. Wenn Kunst, Musik, nur gemacht wird, um Erfolg zu haben oder Geld zu verdienen, dann ist das natürlich scheiße. Das sollte doch aus Freude und Leidenschaft an der Sache geschehen.

AFL: Vor Zwakkelmann warst du ja bereits mit Schließmuskel unterwegs. Wo ist hier der Unterschied für dich?

Zwakkelmann: Bei Schließmuskel gab es vier Charaktere, die sehr unterschiedlich waren. Da kamen die Songs und Texte größtenteils von meinem Zwillingsbruder und mir. Und bei Zwakkelmann mache ich das alleine. Das ist vielleicht der Hauptunterschied. Bei Schließmuskel habe ich beim Texten auch mehr versucht, für meine Bandkollegen zu sprechen. Bei Zwakkelmann bin ich freier und kann mich mehr ausleben. Zudem habe ich bei Schließmuskel ausschließlich gesungen. Mit Mitte 20 habe ich mir das Gitarre spielen selbst beigebracht und so sind dann auch die ersten Songs entstanden.

AFL: Ich habe Zwakkelmann auch bisher eher als Solo-Projekt wahrgenommen, wo du dann eben noch einen Bassisten und einen Schlagzeuger dir mit ins Boot geholt hast.

Schlaffke

Zwakkelmann: Das stimmt. Auch wenn wir für die neue Platte sehr eng zusammengearbeitet haben und uns schon als Band begreifen. Ich bin halt kein großer Gitarrist und nachdem Marius und Tobi, meine beiden Mitstreiter, ihre Parts in drei Tagen perfekt einspielten, hatte ich schlaflose Nächte. Singen kann ich ja halbwegs, aber ich hatte ich Angst, beim Einspielen der Gitarren zu versagen. Zum Glück war das nicht der Fall.

Aktuell mache ich wieder viele Soloauftritte, bei denen mich Vicky am Cajon begleitet. Es ist schön, dass ich so flexibel bin, entweder mit Band oder eben solo.

AFL: Kommt dann demnächst ein Akustikalbum?

Zwakkelmann: Es gibt ja unsere Liveplatte, die Zwakkelmania, die wir im Studio vor Publikum aufgenommen haben, da habe ich schonmal gedacht, das nochmal mit kleinem Besteck zu wiederholen. Wäre halt nochmal was ganz anderes, nur so mit Gitarre und Cajon. Wenn ein Song mit kleinem Besteck funktioniert, dann ist das einfach ein guter Song.

Punk ist, dass jede*r machen darf, worauf sie oder er Lust hat.

AFL: Was ist Punkrock für dich?

Zwakkelmann: Puh, was ist Punkrock für mich? Punk ist, dass jede*r machen darf, worauf sie oder er Lust hat. Das hat mich auch dazu gebracht. Hinzu kommt der ideologische Unterbau von Punk: Das kritische Hinterfragen, das politische Bewusstsein und weil man einfach macht. Punk ist schon eine Lebenseinstellung. Die Antihaltung, die Klamotten, damit hat man sich immer ein stückweit zum Außenseiter gemacht. Vor allem natürlich zu denen, die nichts mit der Szene zu tun haben. Und das ist ja immer noch ein Großteil der Menschheit.

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AFL: Zwakkelmann gibt es nun schon ein paar Jahre: Was kommt da noch, was hast du noch für Ziele?

Zwakkelmann: Das frage ich mich auch. Ich werde wahrscheinlich einfach weitermachen. Natürlich fragt man sich dann auch immer mal wieder: „Wofür mache ich das überhaupt?“ Aber dann wird man wieder mit positiven Reaktionen und Rückmeldungen belohnt. Jetzt auch zur neuen Platte, die waren wirklich großartig. Und das möchte ich nicht missen. Ich denke, ich werde da jetzt einfach fortfahren. Ich weiß nicht in welcher Form, vielleicht gibt es in ein paar Jahren wieder eine Platte, vielleicht ein Buch, ich möchte mich da gar nicht so festlegen. Für den Moment möchte ich das Album live präsentieren und die Zeit genießen. Ich werde aber wohl weitermachen. Fast immer, wenn ich eine Gitarre in die Hand nehme, inspiriert mich das. Genauso das Spielen mit Worten. Allerdings habe ich auch schonmal überlegt, einfach mal ganz andere Musik zu machen.

AFL: Wann wird man Zwakkelmann live sehen können?

Zwakkelmann: Da schaut am besten auf meiner Homepage zwakkelmann.de nach.

AFL: Hast du noch letzte Worte? Möchtest du noch deine Mutter grüßen?

Zwakkelmann: Die kann ich leider nicht mehr grüßen, obwohl je nachdem, wo sie sich befindet, kann ich sie ja trotzdem grüßen. Da passt der letzte Song Dankbar vom Liebhaberei-Album. Man sollte einfach froh sein, über das, was man hat. Zum Beispiel die Musik, dass das irgendwo eine Gabe ist, der man nachgehen darf oder dass hier bei uns noch immer Frieden herrscht. Da sollte man, trotz der ganzen Scheiße, die gerade passiert, einfach dankbar sein.

Und zu Dankbar passt auch das Wort Danke. Danke für das Gespräch, lieber Flo, liebes AFL, liebe Leser.

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– Playlist: Happy Release Day

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